Khartum - In der westsudanesischen Konfliktregion Darfur haben sich Rebellen und Armee neue Kämpfe geliefert. Soldaten hätten Stellungen der Rebellen im Norden der Region angegriffen, erklärte ein Sprecher der Gruppe SLA-Abdelwahid am Samstag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Die Armee sei mit 200 Fahrzeugen, Flugzeugen und schwerer Artillerie vorgegangen. Nach Angaben des Sprechers gab es Tote unter der Zivilbevölkerung, Zahlen nannte er jedoch nicht. Die Armee war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Ein Sprecher der gemeinsamen Friedensmission der UNO und der Afrikanischen Union (AU) in Darfur (UNAMID) erklärte, er versuche derzeit, eine Bestätigung für die Informationen zu erhalten.

Die Rebellen der SLA-Abdelwahid lehnen eine Teilnahme am Friedensprozess im Sudan ab. Die Gefechte fanden in einem von ihnen kontrollieren Sektor im Nordwesten von Kutum statt. Dorthin lassen sie keine UNO-Blauhelmsoldaten hinein. In den kommenden Tagen soll eine neue Runde der Friedensgespräche zwischen Rebellengruppen und der sudanesischen Regierung in Doha (Katar) beginnen.

In Darfur kämpfen seit 2003 Rebellenorganisationen gegen regierungstreue arabische Reitermilizen und die sudanesischen Streitkräfte. Dabei kamen nach UNO-Schätzungen bis zu 300.000 meist unbeteiligte Menschen durch Gewalt, Hungersnöte und Krankheiten ums Leben. Mehr als 2,7 Millionen Menschen wurden in die Flucht getrieben. Die Regierung in Khartum spricht von 10.000 Toten. (APA)