Wien/St. Pölten - Zwei Fahnen - die österreichische und jene der EU -, zwei Stehpulte, Journalisten, Kameras, und auf einem extra Tisch zwei zur Unterzeichnung bereitliegende Dokumente: großer Bahnhof im Bundeskanzleramt bei der Übergabe von 17,43 Millionen Euro aus dem EU-Hochwassersolidaritätsfonds an Niederösterreich.

Fragen werden keine beantwortet. Weder von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel noch von seinem Gegenüber, Landeshauptmann Erwin Pröll, auf dessen Geheiß der feierliche Pressetermin einberufen wurde. Die Übergabe von 22,03 Millionen Euro an das Land Oberösterreich, von 4,64 Millionen Euro an Salzburg, 900.000 Euro an die Steiermark, je 400.000 Euro an Wien und Tirol sowie je 100.000 an Vorarlberg und das Burgenland werde man "wohl unspektakulärer abwickeln", erläuterte später Schüssel-Sprecherin Heidi Glück.

Geld für Niederösterreich

Das Geld für Niederösterreich aus dem mit insgesamt 134 Millionen Euro dotierten EU-Fonds wird für den Wiederaufbau der Infrastruktur aufgewendet. Summen, die das Land für die Sanierung von Straßen und Telekommunikation vorfinanziert habe, kämen "auf diese Art wieder herein", sagte Pröll.

Flutschäden in Niederösterreich

Die Flutschäden in Niederösterreich bezifferte er mit "einer Milliarde Euro" - gleich nach der Katastrophe war von drei Milliarden die Rede gewesen. Eine Gesamtauflistung wird es wohl niemals geben, weil die Auszahlung der Hilfen teils über das Land, teils direkt über den Bund erfolgt. Fest steht, dass bis März von Privaten Verluste im Gegenwert von 528,4 Millionen Euro gemeldet wurden. (bri,DER STANDARD Printausgabwe 5/6.4.2003)