Tegucigalpa - Eine blutige Revolte in einem Gefängnis in der honduranischen Hafenstadt La Ceiba hat 69 Insassen das Leben gekostet. Der Aufstand begann am Samstag mit einem Faustkampf zwischen Mitgliedern zweier rivalisierender Straßengangs, wie die Behörden in der Hauptstadt Tegucigalpa mitteilten. Der Streit im Gefängnis El Porvenir eskalierte, als andere Insassen in ihren Zellen Matratzen und Möbel anzündeten. 31 Personen wurde verletzt, darunter ein Polizist.

Das Feuer breitete sich in einem der drei Gefängnisgebäude aus. Viele Gefangene verbrannten, starben an Rauchvergiftung oder wurden von Mithäftlingen getötet, wie Anstaltssprecher Leonel Sauceda mitteilte. Zunächst hatte es geheißen, bei der Revolte seien 86 Häftlinge ums Leben gekommen. Diese Zahl wurde später nach unten korrigiert. Da viele Opfer bis zur Unkenntlichkeit verbrannt seien, seien sie zunächst doppelt gezählt worden, erklärte der stellvertretende Sicherheitsminister Armando Calidono.

Erst nach mehr als drei Stunden hatten Feuerwehr und Polizei die Lage unter Kontrolle. Die Suche nach entflohenen Häftlingen wurde eingestellt, als die Gefängnisbehörden mitteilten, dass sich alle Insassen, die nicht tot oder verletzt seien, wieder in ihren Zellen befänden. In El Porvenir, 350 Kilometer nördlich von Tegucigalpa, sind rund 1.600 Häftlinge untergebracht. (APA/AP)