Wien - Österreichische Firmen und Universitäten haben Mängel bei der Inanspruchnahme von EU-Förderprogrammen im Bereich Forschung und Entwicklung. Das erklärt Willem Zandbergen, Chef des europaweit tätigen Fördermittelberaters PNO. In vielen europäischen Ländern gebe es eine große Erfahrung mit derartigen Förderschienen, in Österreich sei sowohl die Zahl der Anträge als auch der genehmigten Projekte "eher beschränkt". Zandbergen führt das im Gespräch mit dem Standard auf den "beschränkten Fokus" der heimischen Unternehmen und Unis auf diese Programme, aber auch auf die fehlende Qualität zurück. Gleichzeitig seien die heimischen Unis oft nur als Partner bei eingereichten Projekten dabei, nicht aber als Projektführer.

"Die holländischen Unis gehen das im Vergleich zu Österreich viel strategischer an", sagt Christian Rebernig, Österreich-Manager von PNO. Bei uns fehle diese fixe Verankerung in der Verwaltung der Unis. Ansuchen um Förderungen für wissenschaftliche Projekte würden sehr stark von einzelnen Professoren abhängen. "Da gibt es sehr ambitionierte Leute mit guten Netzwerken." Die strategische Planung sei aber nicht ausreichend. (go, DER STANDARD; Print-Ausgabe, 18.1.2010)