Ein Telefonat mit dem neuen Schwarm - Papa kann es verhindern...

Foto: Taser

Taser sind jene Elektroschock-Waffen, mit denen Verbrecher außer Gefecht gesetzt werden und sich FPÖ-Politiker aus Reklamegründen schon mal umnieten lassen. Jetzt weitet die US-Firma ihre Geschäftstätigkeit aus - auf die Familie.

Mobiler Beschützer?

Ihr neues Produkt nennt sich "Mobile Protector" und ist eine Applikation fürs Mobiltelefon. Besorgte Eltern können damit zeitgleich mitverfolgen, mit wem die lieben Gfrastsackln so telefonieren, welche Art von SMS-Verkehr sie pflegen, sowie andere Details, die Jugendliche ihren Alten nicht unbedingt frei Haus aufs Auge drücken möchten.

Weil "die meisten Kids nun einmal mehr Zeit mit ihren Handys als mit den Eltern verbringen", so Chef-Taser Rick Smith, steige das Bedürfnis, zu kontrollieren, was die Kleinen mit der Gurke tatsächlich anfangen.

Alarm

Sobald ein Anruf zu oder von einer verdächtigen Nummer (Ausländer? Priester? Wahlonkel?) oder eines Unbekannten getätigt wird, ertönt am Handy der Eltern ein Alarm. Die können sich unbemerkt zuschalten oder die Verbindung kappen. Ein GPS-Ortungssystem ist ebenfalls integriert - Schulstangeln und andere Formen eigenständiger Fortbildung kann man sich als Betroffener damit abschminken.

Ob diese Form der Überwachung die innerfamiliäre Harmonie fördert, bleibt dahingestellt. Als Vorbereitung für das Leben als gläserner Mensch ist es aber ziemlich unschlagbar.

(corti, DER STANDARD/Printausgabe, 17.1.2010)