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Yvonne Meusburger zum vierten Mal in der zweiten Runde eines Grand Slam-Turniers.

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Kirilenko (re) verabschiedet Scharapowa.

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Melbourne - Nach dem ersten Tag der Australian Open in Melbourne sind noch alle sieben ÖTV-Vertreter im Bewerb. Nachdem Yvonne Meusburger mit ihrem 6:4,4:6,6:2-Sieg über die weitaus höher eingestufte Schweizerin Timea Bacsinszky aus heimischer Sicht für einen perfekten Auftakt gesorgt hatte, wurden Patricia Mayr sowie Jürgen Melzer und Daniel Köllerer vom Regen zur Untätigkeit gezwungen. Damit greifen am Dienstag nicht weniger als fünf Österreicher in das Turniergeschehen ein.

Für die Überraschung des Tages sorgte Meusburger. Die 26-jährige Weltranglisten-114., die sich über die Qualifikation in das 128er-Feld gespielt hatte, besiegte in knapp zwei Stunden mit Bacsinszky die Nummer 50 der Welt und steht damit erstmals seit den US Open 2008 und zum vierten Mal insgesamt in der Runde der letzten 64 eines Grand-Slam-Turniers.

"Ich bin sehr glücklich über das Tennis, das ich gespielt habe. Die drei Quali-Runden haben mir sicher geholfen. Mir ist es trotz der schwierigen Verhältnisse meistens sehr gut gelungen, aggressiv zu spielen", so die Vorarlbergerin, die ab 2:2 im Entscheidungssatz ihr bestes Tennis spielte.

Es war dies ihr erster Sieg im dritten Duell mit Bacsinszky, die im Brisbane-Achtelfinale nur knapp an Ana Ivanovic gescheitert war. Damit kommt es zu einem mehr als unerwarteten Zweitrundenmatch mit der Russin Maria Kirilenko, die sensationell ihre Landsfrau und Superstar Maria Scharapowa ebenfalls in drei Sätzen ausschaltete.

Einem Duell mit der Ex-Weltranglistenersten in einem der großen Stadien trauerte Österreichs Nummer drei nicht nach: "Alles was jetzt noch kommt, ist Zugabe. Wenn ich fokussiert bleibe, traue ich mir auch gegen Kirilenko einiges zu." Nun kommt es zum ersten Aufeinandertreffen mit der 22-jährigen Nummer 58 im WTA-Ranking.

Während Meusburger ihr Match wenige Minuten vor der ersten von insgesamt vier Regenunterbrechungen beendete, fielen wie die meisten Partien auch jene von Mayr, Melzer und Köllerer ins Wasser. Sehr wechselhaftes Wetter mit großen Temperaturunterschieden, viel Wind, immer wieder einsetzenden Regenschauern sowie Sonne zwischendurch stellte die Spieler und Spielerinnen vor große Herausforderungen. Lediglich die zwei größten Stadien, die Rod Laver Arena und die Hisense Arena, sind überdacht.

Selbst Spieler, die schon jahrelang beim ersten Major-Turnier des Jahres dabei sind, blickten meist ungläubig in den Himmel. "Dass sich das Wetter hier schnell ändern kann, weiß man, aber so kalt und verrückt habe ich es um diese Jahreszeit noch nie erlebt", erzählte Österreichs ehemalige Weltklassespielerin Barbara Schett.

Tatsächlich zeigte das Thermometer noch vor wenigen Tagen bis zu 47 Grad an, Wind und Regen sorgten am Montag im Gegenzug für teilweise 13 Grad - und für einen österreichischen Großkampftag am Dienstag. Den Prognosen zufolge soll es zwar besser werden, eine stabile Wetterlage wird aber erst für Mittwoch prophezeit.

Das gesamte Quintett besitzt realistische Siegchancen, wobei der ÖTV-Tag um 1.00 Uhr MEZ von Mayr gegen die Engländerin Katie O'Brien eröffnet und von Sybille Bammer im 5. Match nach 1.00 Uhr MEZ gegen die Spanierin Arantxa Parra Santonja beendet wird.

Dazwischen greifen alle drei Herren im 3. Match nach 1.00 Uhr MEZ an, Qualifikant Stefan Koubek gegen den US-Amerikaner Rajeev Ram, der als Nummer 28 gesetzte Jürgen Melzer gegen den Franzosen Florent Serra und Daniel Köllerer bei seinem Australian-Open-Debüt gegen den kroatischen Qualifikanten Antonio Veic.

Die ursprünglich für Dienstag angesetzte Erstrundenpartie von Tamira Paszek gegen die Deutsche Julia Görges wurde wegen des dichten Programms von 88 Matches auf Mittwoch verlegt.

Elf Tennisfans sind am Eröffnungstag von der Anlage im Melbourne Park verwiesen worden. Das bestätigte der Chef der Polizei des Staates Victoria, Superintendent Jock Menzel, am Montag. Außerdem habe man einer weiteren Gruppe den Zutritt verwehrt. Die Zuschauer kroatischer Herkunft hätten während der Partie des Kroaten Ivo Karlovic gegen den Tschechen Radek Stepanek auf den Stühlen stehend andere Tennisfans bepöbelt und bedroht.

Bei mindestens einem der Krawallmacher seien zudem zwei Fackeln sichergestellt worden, die er trotz verschärfter Sicherheitsmaßnahmen auf die Anlage geschmuggelt hatte. "Diese Leute mussten entfernt werden. Und wir wollen nicht, dass sie wiederkommen", sagte Menzel. "Tennis Australia und die Polizei Victorias dulden ein solch armseliges Verhalten nicht - das haben wir heute wieder demonstriert."

Rassistische Übergriffe sind bei den Australian Open keine Seltenheit. Im vorigen Jahr eskalierte die Feindseligkeit beim Match zwischen dem Serben Novak Djokovic und dem in Bosnien geborenen US-Amerikaner Amer Delic. 2007 lieferten sich Serben und Kroaten vor der Rod-Laver-Arena eine wilde Prügelei mit Verletzen und Festnahmen. (APA/red)