Natürlich ergreift der Autor, Heinrich Kopetz, Partei: Als Vorsitzender von Biomasseverbänden in Österreich, der EU und dem internationalen Dachverband wird er nicht müde, die Vorteile einer alternativen, vor allem nachwachsenden Energieversorgung zu trommeln.

So auch in diesem Buch, in das sich aber von Zeit zu Zeit ein bitterer Ton einschleicht. Noch immer werde fossile Energiebereitstellung als Leitenergie begriffen, der die meiste Aufmerksamkeit und das meiste Geld zugewendet wird.

Gleichzeitig aber hat sich Österreich im Rahmen der EU ehrgeizige Ziele beim Ausbau der Erneuerbaren gesetzt. Wenn da nicht jetzt begonnen werde, die entsprechenden Weichenstellungen vorzunehmen, drohe ein ähnliches Desaster wie beim Klimaschutz, befürchtet er 

In den einzelnen Kapitel nimmt sich der Autor die typischen Abwehrhaltungen zu den Erneuerbaren vor und widerlegt sie: zu teuer, zu wenig Potenzial, zu wenig sicher. Das Gegenteil, meint er, ist der Fall, Ein forcierter Ausbau würde das notwendige Knowhow bringen um die Branche stabil und exportfähig zu machen. Zukunftssichere Arbeitsplätze würden entstehen.

Die traditionelle Energiepolitik - für Kopetz gehören dazu auch Diversifizierungspläne wie der Bau neuer Gas- bzw. Ölpipelines - kosten Zeit, Kraft und Geld, das besser bei den Alternativen Energieformen angelegt sei. Kopetz erläutert den Status quo zu allen gängigen erneuerbaren Energieformen.

Viel zu langsam geht ihm ein Umbau hin zu einer erneuerbaren Energieversorgung, die, so rechnet er vor, genug Potenzial habe, um uns schön langsam aber doch von fossiler Abhängigkeit zu lösen. (Johanna Ruzicka, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 18.1.2010)