Berlin - In Berlin fanden am Montag die ersten deutsch-israelischen Regierungskonsultationen auf deutschem Boden statt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) begrüßte im Bundeskanzleramt den israelischen Regierungschef Benjamin Netanyahu. Netanyahu reiste mit fünf Ministern an, darunter Außenminister Avigdor Lieberman, Verteidigungsminister Ehud Barak sowie Handels- und Industrieminister Benjamin Ben Eliezer.

Es ist das erste Treffen dieser Art in Deutschland nach dem Auftakt der Konsultationen im März 2008 in Jerusalem. Ursprünglich sollte der Gegenbesuch bereits Ende vergangenen Novembers stattfinden, er wurde aber damals wegen einer Erkrankung Netanjahus kurzfristig abgesagt. 

Besuch des Holocaust-Mahnmals

Merkel und  Netanyahu besuchten gemeinsam das Holocaust-Mahnmal in Berlin. Aus Sorge vor Störungen wurde das Gelände von der Polizei weiträumig abgesperrt.

Das Gedenken am Holocaust-Mahnmal fand anlässlich der ersten gemeinsamen Kabinettssitzung beider Regierungen auf deutschem Boden statt. Insgesamt fielen dem Massenmord der Nationalsozialisten etwa sechs Millionen Menschen zum Opfer.

  Am Rande der Kabinettssitzung gab es auch mehrere Ministertreffen. Die beiden Außenminister Guido Westerwelle und Avigdor Lieberman vereinbarten dabei einen weiteren Ausbau der Kulturbeziehungen zwischen beiden Ländern. Beide Minister sprachen nach Angaben aus Teilnehmerkreisen über den Nahost-Konflikt und das iranische Atomprogramm. Zum Inhalt der Unterredung gab es zunächst keine genaueren Angaben.

 Zudem leiteten beide Regierungen gemeinsame Projekte zur Wasserversorgung in Entwicklungsländern in die Wege. Auch die Zusammenarbeit zwischen deutschen und israelischen Mittelständlern soll ausgebaut werden. Geplant ist nach Angaben des deutschen Wirtschaftsministeriums zudem eine engere Zusammenarbeit beim Ausbau erneuerbarer Energien.  (red/APA)