Wien - Beamtenministerin Gabriele Heinisch-Hosek versteht nicht, warum Innenministerin Maria Fekter nur mehr einen aktuellen Bedarf von 320 ehemaligen Post- und Telekombeamten für die Polizei sieht. Diese Vorgangsweise "ist mir ein Rätsel", meinte Heinisch-Hosek am Montag. Die aktuelle Kriminalitätsstatistik "zeigt Handlungsbedarf", außerdem gebe es "genug Interessenten". Sie sei nach wie vor überzeugt, dass 1000 neue Verwaltungsmitarbeiter für die Polizei bis Ende des Jahres möglich seien.

Heinisch-Hosek ortet bei Fekter "Widersprüche": Wie die Kriminalitätsstatistik über das Jahr 2009 zeige, würden die Straftaten steigen, außerdem sei die Aufklärungsrate mit 40 Prozent immer noch niedrig. Dies sei "alarmierend", weshalb es ihr ein "Rätsel" sei, warum die Innenministerin nun von nur mehr 320 benötigten Post- und Telekombeamten spreche, so Heinisch-Hosek. Es sei sowohl ihr als auch Fekters Wunsch gewesen, bis Ende des Jahres 1000 zusätzliche Verwaltungsmitarbeiter im Polizeidienst zu haben. "Jetzt braucht sie plötzlich nur mehr ein Drittel - das verstehe ich nicht", kritisierte die Beamtenministerin.

Fekter solle "Gas geben"

Im Sinne der Sicherheit plädiere sie dafür, "Gas zu geben", erklärte Heinisch-Hosek. 1000 neue Verwaltungsmitarbeiter bis Ende 2010 "gehen sich aus", es gebe "genug Interessenten". Sollten Kapazitäten bei der Ausbildung fehlen, könnte die Verwaltungsakademie des Bundes den Großteil der theoretischen Phase übernehmen, meinte die Ministerin abermals.

Als überhaupt "gescheitert" sieht hingegen der FPÖ-Abgeordnete Werner Herbert das Projekt. Es handle sich um einen "vorschnellen und dienstrechtlich nicht zu Ende gedachten politischen Profilierungsversuch" von Fekter, bei dem Heinisch-Hosek zugestimmt und mitgewirkt habe, so Herbert in einer Aussendung. (APA)