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Das Klimasiegel soll Auskunft darüber geben wie viel CO2-Emissionen bei der Herstellung bestimmter Produkte in die Atmosphäre geblasen wurden.

Foto: AP/Sangkang

Im hohen Norden wurde weltweit erstmals ein Klimasiegel für Lebensmittel eingeführt - es klebt sogar in einer Fast-Food-Kette auf Hamburgern, berichtet der "Deutschlandfunk".

Die Redakteurin hat sich etwa im schwedischen Hamburgerrestaurant Max umgetan. Wer sich dafür interessiert, erfährt vor Ort Folgendes: Knapp drei Kilo CO2 setzt frei, wer sich den Biss in den Doppelwhopper gönnt, der Fischburger ist dagegen nur ein Drittel so klimaschädlich. Ein rundes Symbol mit dem Text "wenig CO2″ an bunten Bildern von saftigen Burgern soll dem Bürger außerdem Orientierungshilfe sein und wird laut dem Bericht von diesen auch gerne angenommen: "Die CO2-Klassifizierung hilft uns weiter. Dann ist es einfacher, sich für das richtige Produkt zu entscheiden", sagt da ein zufriedener Kunde.

Gutes Gefühl und Augenauswischerei

Auch im Supermarkt können die Schweden klimabewusst einkaufen. Auf einigen Produkten pickt das Klimasiegel. Es gibt Auskunft darüber, wie viel CO2-Emissionen bei der Herstellung von Haferflocken oder Joghurt in die Atmosphäre geblasen wurden. Naturgemäß gibt es auch Kritik an dem Projekt. Die im Bericht zitierte Umweltaktivistin Eva Eiderström lobt zwar den erzieherischen Ansatz, Bewusstsein für klimaschädlich hergestellte Produkte zu schärfen, doch sei die Information für den Verbraucher zu dürftig: "Hier sehen wir ein grünes Zeichen mit einem Baum und dem Schriftzug CO2. Hier geht es offenbar ums Klima. Allerdings gibt es keinerlei weitere Information, was das bedeutet. Nur der Baum und das gute Gefühl. Das nenne ich Augenwischerei."

Transparenz bei den Emissionen

Die Kritik am Klimasiegel spiele aber in der schwedischen Debatte eher eine untergeordnete Rolle, so der Tenor in dem Deutschlandfunk-Bericht. Wichtig sei vor allem Transparenz bei den Kohlendioxid-Emissionen, die durch die Produktion und den Transport von Nahrungsmitteln anfallen. Sie betrügen laut einer Studie des schwedischen Umweltrates etwa ein Viertel der gesamten CO2-Emissionen in Schweden. Durch simple Umstellung der Gewohnheiten ließe sich dieser Ausstoß um ein Viertel, wenn nicht gar um die Hälfte reduzieren. (rb)