Besonders große Auslastungsprobleme gibt es in manchen Wiener Bürotürmen. Der Millennium Tower am Handelskai (Bild) beispielsweise verliert, wie das "WirtschaftsBlatt" kürzlich berichtete, einen wichtigen Großmieter, der sieben Etagen gemietet hatte. Experten weisen darauf hin, dass die Türme der "ersten Generation", die nun rund zehn Jahre alt seien, doppelt so hohe Betriebskosten hätten wie moderne Gebäude.

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Wien - Die Wirtschaftskrise hat tiefe Spuren auch im Wiener Büromarkt hinterlassen: Die Neuvermietungen sind 2009 um ein Drittel eingebrochen, die Leerstandsrate ist gestiegen und das 2007 noch hohe Interesse ausländischer Investoren an Wiener Immobilien ist deutlich abgekühlt. Der internationale Immobiliendienstleister Richard Ellis (CBRE) rechnet für heuer zwar nicht mit weiteren Rückgängen, der am Montag gegebene Ausblick fällt aber gedämpft aus.

Im ganzen vergangenen Jahr sind 265.000 Büroflächen neu vermietet worden. Dies entspricht in etwa dem Niveau des Jahres 2004 und ist um ein Drittel weniger als 2008. Das vierte Quartal 2009 war das schwächste, hier sind in der Bundeshauptstadt nur mehr 40.000 m2 Büros neu vermittelt worden. Grund: Wegen der Wirtschaftskrise verschieben die Unternehmen Umzüge bzw. die Anmietung neuer Büros.

Leerstandsrate steigt

Die Leerstandsrate ist 2009 weiter auf 4,8 Prozent angestiegen. Sie wird nach Einschätzung von CBRE heuer einen weiteren Sprung nach oben (5,8 Prozent) machen. 2010 werden nämlich wieder deutlich mehr neue Flächen auf den Markt drängen (geschätzte 218.000 Quadratmeter). Die Spitzenmieten von Geschäften in der City sind 2009 um fünf Prozent gesunken - bis Ende 2010 wird wieder ein leichter Anstieg erwartet.

Auch die Transaktionen im Immobilienmarkt sind 2009 auf 1,3 Mrd. Euro zurückgegangen - ein Rückgang von 38 Prozent auf das Niveau von 2003. Nicht-deutsche internationale Investoren haben sich mittlerweile aus dem österreichischen Markt weitgehend verabschiedet, österreichische Investoren machen nun fast 80 Prozent der Käufer aus. (APA)