Die Deutsche Telekom erwartet nach einem Bericht des "Handelsblatts" im laufenden Jahr kein Umsatzwachstum. "Der gesamten Branche ist klar, dass das Geschäft derzeit stagniert", heiße es im Führungszirkel der Telekom, berichtete die Zeitung am Montag. Der Konzern stelle sich deshalb so auf, dass die verfügbaren Barmittel (Free Cash-Flow) steigen und damit eine hohe Dividende sichergestellt werde.

Bilanz 2009

Telekom-Vorstandschef Rene Obermann will am 25. Februar die Bilanz für 2009 vorlegen und dürfte dabei auch über seine Zukunftspläne für den Konzern sprechen. Nach Angaben des Blattes legt Obermann ein neues Sparprogramm auf. Dagegen seien Zukäufe zum Ausgleich fallender Umsätze nicht geplant.

Einziger Silberstreif am Horizont seien Internetdienste, schreibt das "Handelsblatt". In diesem Bereich wolle die Telekom neue Angebote entwickeln. Auch kleinere Zukäufe seien geplant. Insgesamt aber werde 2010 kein einfaches Jahr, heiße es aus dem Management. Die Märkte in Osteuropa neben den USA der Auslandsschwerpunkt des Konzerns stünden durch die Krise unter Druck. Auch für das schwierige US-Geschäft sei eine schnelle Lösung nicht in Sicht. Spekuliert wird über einen neuen Partner für T-Mobile US, aber weiterhin auch über einen möglichen Verkauf.

Negativ

Die Börse nahm den Bericht negativ auf. Die Telekom-Aktie rutschte ans Ende des DAX. Bis zum Nachmittag verlor sie mehr als 1 Prozent; zeitweise notierte das Papier sogar fast 1,9 Prozent schwächer.

Bei einer Analystenkonferenz in Frankfurt am Main wies Obermann nach einer am Montag veröffentlichten Präsentation darauf hin, dass die Telekom ihre Wettbewerbsfähigkeit seit 1997 verbessert habe. So halte sie einen Marktanteil von 45 Prozent beim Verkauf von neuen Breitbandanschlüssen und habe inzwischen wie geplant eine Million Internet-Fernsehpakete unter der Bezeichnung "Entertain" vermarktet.

Das im Jahr 2007 aufgelegte Sparprogramm "Save4Service" hat diesen Angaben zufolge sein Ziel deutlich überschritten. Bis 2010 sollten damit die Kosten im Konzern um mindestens 4,2 bis 4,7 Mrd. Euro pro Jahr gesenkt werden. Erreicht wurden nach Darstellung von Obermann 5,6 Mrd. Euro. Die Beschäftigtenzahl sank seit Anfang 2007 um rund 30.000. (APA/apn)