Zu einem überraschenden Wechsel kommt es in der obersten Korruptionsbehörde des Innenministeriums: Wie der "Falter" in ihrer am Mittwoch erscheinenden Ausgabe berichtet, verlässt Martin Kreutner, Leiter des Büros für Interne Angelegenheiten (BIA), nach neuneinhalb Jahren das BIA. 

"Don Quijote"

Es sei "Zeit für neue Herausforderungen", so der 45-Jährige, der angibt, immer wieder von Politikern, Medien und Verdächtigen „angekübelt" worden zu sein. Er wolle nicht als „Don Quijote " enden, politischer Druck sei aber nicht der Grund für den Rückzug.

Das Innenministerium bestätigte am Montag den Bericht. Kreutner werde ausscheiden, das BIA wurde Anfang des JAhres in das "Bundesamt zur Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung" (BAK) übergeführt. Mit der vorübergehenden Leitung des BAK wurde Günther Marek betraut, die Funktion wurde neu ausgeschrieben.

Das BAK ist eine Einrichtung des Innenministeriums, die organisatorisch außerhalb der Generaldirektion für die öffentliche Sicherheit angesiedelt und bundesweit für die Vorbeugung, Verhinderung und Bekämpfung von Korruption zuständig ist. Weitere Aufgaben sind die enge Zusammenarbeit mit der Korruptionsstaatsanwaltschaft (KStA) sowie die Wahrnehmung zentraler Funktionen im Bereich der sicherheits- und kriminalpolizeilichen Zusammenarbeit mit ausländischen und internationalen Anti-Korruptionseinrichtungen.

Mehrere brisante Fälle geklärt

Martin Kreutner klärte die Fälle Horngacher, Cheibani Wague, Bakary J. und die Visa-Affäre. Zuletzt war Kreutner im Kärntner Parteispenden-Skandal tätig - etwa bei Ermittlungen gegen Uwe Scheuch. Kreutner will weiterhin im Innenministerium tätig sein und Korruption nun auf internationaler Ebene thematisieren - etwa im Rahmen von UN-Missionen in Afghanistan.

(red, derStandard.at)