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Yehaa! Nicht der letzte bombengeile Texaner:Das Kino in Salzburg zeigt "Dr. Strangelove" .

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Salzburg - Ein gutes Programmkino zeigt nicht nur ausgewählte Filme, sondern bietet auch die Möglichkeit zu theoretischer Auseinandersetzung und begleitender Diskussion. Morgen, Mittwoch, startet dazu ein neuer Filmklub.

"Kinogeschichte(n)" wird die einmal im Monat, jeweils am dritten Mittwoch stattfindende, von Helmut Hollerweger betreute Reihe heißen. Nach einer Einführung läuft der Film (bei fremdsprachigen Produktionen immer in Originalfassung mit Untertiteln), danach soll und kann diskutiert werden. Über die Bedeutung der Filmbilder, die sich ins kollektive Gedächtnis einschreiben, die Konstruktion von Wirklichkeiten und Mythen.

Auf dem Programm bis Mai steht das "Kino der 60er-Jahre: Kalter Krieg, Swinging London & Woodstock" . Die 1960er waren nicht nur in politischer und sozialer Hinsicht turbulent, sondern auch weltweit eine Dekade kinematografischen Umbruchs.

Junge Regisseure, die als New Hollywood betrachtet wurden, rebellierten gegen das etablierte Studiosystem, der europäische Autorenfilm brachte verschiedene Nouvelle Vagues hervor.

Erster Diskurs-Leckerbissen ist Dr. Strangelove Or: How I Learned To Stop Worrying And Love The Bomb aus dem Jahr 1964 des britischen Regisseurs Stanley Kubrick. Nach der Verschärfung des politischen Klimas zwischen der UdSSR und den USA im Rahmen der Kubakrise schufen Koautor Terry Southern, der auch am Script zu anderen Kultfilmen wie Barbarella und Easy Rider beteiligt war, und Kubrick eine makaber-groteske Satire auf den Atomkrieg, in der Darsteller, Dialoge und Design zum Besten der Filmgeschichte gehören.

Richtung Weltuntergang

Eine schwarze Komödie mit Anspielungen auf gängige Verschwörungstheorien der McCarthy-Ära, Naziraketenwissenschafter in US-Diensten und spinnerte texanische B-52-Piloten, die auf der fallenden Bombe in Richtung Weltuntergang reiten. (Gerhard Dorfi, DER STANDARD/Printausgabe 19.01.2010)