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Die Kitzbüheler Mausefalle ist bereit.

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Letzte Vorbereitungen im Zielraum.

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Wengen - Die Schweizer haben bei den 80. Lauberhornrennen ein Skifest gefeiert, zu den drei Weltcup-Bewerben waren 58.000 Zuschauer gekommen. Die heimischen Rennläufer bedankten sich für die Rekordkulisse mit einem Sieg durch Carlo Janka in der Abfahrt und zwei Stockerlplätzen in der Kombination (Janka Zweiter, Silvan Zurbriggen Dritter). Für Österreich indes sorgte Reinfried Herbst als Dritter des Slaloms doch noch für einen Podestrang, Benjamin Raich war zweimal Vierter geworden, hatte die Weltcupführung aber an Janka abgeben müssen.

Dem österreichischen Skiteam war in Wengen einiges danebengegangen. Während die Abfahrer für die Heimrennen in Kitzbühel alle Kräfte mobilisieren müssen, präsentierten sich die Slalomartisten aber in gewohnt starker Form. Neben Herbst und Raich waren auch Marcel Hirscher (7.) und nach zwei Ausfällen wieder Weltmeister Manfred Pranger (9.) in den Top Ten gelandet. Nach aktuellem Stand würden diese Vier das Olympia-Quartett bilden, verzeichnetet Mario Matt doch bereits den vierten Ausfall im fünften Rennen. Slaloms in Kitzbühel, Schladming und Kranjska Gora stehen vor den Winterspielen aber noch auf dem Programm.

Herbst, der bei den für ihn ob des weichen Schnees ungünstigen Verhältnisse keinen Ausfall riskieren wollte und einen sicheren Podestplatz ins Trockene fuhr, hat sein Ziel erreicht, in Kitzbühel mit dem Roten Trikot des Führenden im Disziplinweltcup an den Start gehen zu können. Für die Heimrennen ist er gewappnet.

"Es war auch mannschaftlich wieder ganz gut, das bringt positive Stimmung. Aber wir dürfen jetzt nicht zu euphorisch werden und alles zerreißen wollen. Wir brauchen nur gleich weiterzufahren und mit dem Rückhalt vom Publikum werden das sicher wieder großartige Rennen", sagte der Mann aus Unken, dessen Fanclub ein Megaprojekt plant und mit 500 Mann in gelben Jacken in der Gamsstadt anrücken will.

Da wäre es auch von Vorteil, wenn in den Tagen vor dem Slalom die Speed-Spezialisten mit Topergebnissen die Stimmung schon ein bisschen anheizen würden. Herbst zur Abfahrtsmisere: "Ich weiß, wie schnell das gleich wieder anders ausschauen kann, das sind jetzt harte Zeiten. Aber wenn das Tal durchschnitten ist, dann kann man auch wieder Mal ganz oben stehen. Das wünsche ich ihnen natürlich, dass sie Positives mit zu den Spielen nehmen können. Kitzbühel ist eine schwierige Abfahrt, aber das letzte Jahr hat gezeigt, wie schnell es wieder ganz anders ausschauen kann."

Raich liegt im Gesamtweltcup 18 Punkte hinter Janka, und auch in Kitzbühel wird der Zweikampf heiß weitergeführt werden. Der Pitztaler darf auch mit Abfahrtspunkten spekulieren, war er im Vorjahr auf der Streif doch Zwölfter geworden. Im Super-G zählt er ohnehin zur Weltspitze und in Slalom und Kombination ist alles möglich. Mehr als die vierten Plätze von Wengen: "Ich bin stark drauf, hier war mehr drinnen. Ich habe alles gegeben. Auf Kitzbühel hin ist wichtig, dass ich gesehen habe, das ich gut drauf bin und mitmischen kann. Vielleicht passt es in Kitzbühel."

Der Kroate Ivica Kostelic, der weniger als einen Monat nach seiner Knie-Arthroskopie den Slalom von Wengen gewonnen hat und damit auf der Strecke "Männlichen" den Erfolg von 2002 wiederholte, wird sich auch auf Kitzbühel freuen. Denn dort findet die einzige verbliebene klassische Kombination statt, also ein Bewerb, der aus einem Abfahrtslauf und zwei Slalomdurchgängen besteht. Denn am Sonntag holte der 30-jährige Kostelic wieder einmal zum Rundumschlag aus, schimpfte u.a. auf die Super-Kombination und die Bevorzugung der Speedfahrer ("Da kommt einer und setzt den leichtesten Slalomkurs, den es gibt, und die Slalomspezialisten schauen dumm aus") sowie auf eisige Kurse. (APA)