Der britische Chipdesigner ARM setzt wie der weltgrößte Chiphersteller Intel auf die Unterhaltungselektronik als Wachstumschance. Das Segment sei wegen der größeren Stückzahlen wesentlich bedeutsamer als neue Arten mobiler Internetgeräte wie Netbooks und Tablet-PC, sagte ARM-Chef Warren East der "Financial Times Deutschland": "Der Markt steht im Zentrum unserer Wachstumsstrategie."

Verschmelzung von Fernsehen und Internet

Die Vernetzung digitaler Endgeräte sowie die Verschmelzung von Fernsehen und Internet erfordern immer größere Rechenleistungen. ARM liefert derzeit beispielsweise die Chips für das "iPhone" von Apple, in Computern werden ARM-Prozessoren dagegen nicht eingesetzt. In der Unterhaltungselektronik, die auch Intel als Zukunftsmarkt anvisiert, hält ARM sein Chipdesign für technologisch überlegen.

"In der Unterhaltungselektronik geht es nicht nur um Geschwindigkeit - übrigens auch nicht bei Computern, wie Intel den Konsumenten seit langem weismacht", sagte Firmenchef East. Die Chips müssten vielmehr leistungsfähig und energiesparend zugleich sein. Für den Einsatz in Smartphones wie dem "iPhone" waren die Intel- Prozessoren bisher zu stromhungrig.

ARM verdient sein Geld mit Handychips, Lizenzgebühren und einer Abgabe für jedes Gerät, das auf der Chip-Architektur der Briten basiert. "Aufgrund unseres Geschäftsmodells ist die Unterhaltungselektronik für uns viel interessanter als das PC-Geschäft - es werden doch nur ein paar Dutzend Millionen Computer pro Jahr verkauft", sagte East. Das Unternehmen mit Sitz in Cambridge erzielte 2008 einen Umsatz von 546 Mio. Dollar (380 Mio. Euro). (APA)