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Janukowitsch-Anhänger feiern in Kiew

Foto: APA/EPA/Chirikov

Kiew/Moskau - Die Präsidentenwahl in der Ukraine bleibt spannend. Obwohl Oppositionsführer Wiktor Janukowitsch im ersten Wahldurchgang am Sonntag mit einem Stimmenanteil von 35,4 Prozent in Führung ging, ist laut ukrainischen Politologen offen, ob er auch aus der Stichwahl als Sieger hervorgehen wird. Am 7. Februar werden sich die Ukrainer zwischen Janukowitsch und Julia Timoschenko entscheiden müssen, die in der ersten Runde rund 25 Prozent der Stimmen erreichte.

Professionelle Beobachter in Kiew rechnen der amtierenden Premierministerin im zweiten Durchgang größere Chancen aus. Im Gegensatz zu Janukowitsch, der bereits in der ersten Runde den Großteil seiner Unterstützer mobilisiert haben dürfte, sehen die Experten bei Timoschenko noch Potenzial. "Sie ist einfach eine ausgezeichnete Kommunikatorin, die die Massen mobilisieren kann" , meint etwa der Kiewer Meinungsforscher Viktor Neboschenko.

Verlierer entscheiden mit

Nachdem keiner der Kandidaten der ersten Runde auch nur in die Nähe einer absoluten Mehrheit gekommen ist, wird das endgültige Ergebnis großteils davon abhängen, wer die Wähler der erfolglosen übrigen 16 Bewerber für sich gewinnen kann.

Dabei dürfte vor allem dem ehemaligen Notenbankchef Sergej Tigipko, der mit rund 13 Prozent den dritten Platz belegte, eine entscheidende Rolle zukommen. Obwohl Tigipko bereits am Wahlabend sagte, dass er keinen der beiden Kandidaten unterstützen werde, könnte er sich noch mit dem Amt des Regierungschefs ködern lassen. (Verena Diethelm/DER STANDARD, Printausgabe, 19.1.2010)