Riad/Istanbul - Das Terrornetzwerk Al-Kaida und seine Sympathisanten haben die jemenitische Regierung als neuen Feind ausgemacht. Am Montag tauchte in islamistischen Internet-Foren eine Erklärung der Gruppe Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel auf, in der es heißt, bei den jüngsten Luftangriffen der jemenitischen Armee seien nicht mehrere führende Mitglieder der Gruppe getötet worden. Entsprechende Berichte der jemenitischen Führung seien "eine Lüge".

Das Innenministerium von Saudi-Arabien gab dagegen am Montag bekannt, es habe anhand von DNA-Proben drei saudi-arabische Terroristen identifiziert, die am 14. September 2009 durch eine "Explosion" (im Jemen) getötet worden seien. Die drei Männer standen auf einer Liste mit den Namen der meistgesuchten Terroristen des islamischen Königreichs. Einer von ihnen, Fahd al-Jutaili (28), war aus dem US-Gefangenenlager Guantánamo entlassen und nach Saudi-Arabien überstellt worden, wo er ein Rehabilitierungsprogramm durchlief. Später floh er in den Jemen, wo er sich erneut den Terroristen anschloss.

"Opferlamm"

In der nun veröffentlichten Erklärung der Terroristen hieß es, die jemenitische Regierung versuche, gegenüber westlichen Staaten den Eindruck zu erwecken, sie kämpfe entschlossen und erfolgreich gegen Al-Kaida. Die Regierung von Präsident Ali Abdullah Salih wolle für US-Präsident Barack Obama und den britischen Premierminister Gordon Brown noch vor der geplanten Jemen-Konferenz am 28. Januar in London ein "Opferlamm schlachten".

Die Gruppe "Deutsche Taliban Mudschahedin", zu der auch der zum Islam konvertierte Sauerländer Eric Breininger gehört, hatte auf einer türkischen Islamisten-Website am vergangenen Samstag ebenfalls eine Hassbotschaft gegen die jemenitische Regierung veröffentlicht. Darin hieß es, die Muslime sollten Widerstand leisten, "an der Seite ihrer jemenitischen Geschwister". (APA)