12.259-mal ist im vergangenen Jahr in Österreich in Wohnungen eingebrochen worden, 7459-mal suchten Einbrecher Einfamilienhäuser heim. Das entspricht einer deutlichen Steigerung im Vergleich zu 2008: plus 6,1 Prozent bei den Wohnungseinbrüchen, plus 32,6 Prozent bei Häusern, besagt die Kriminalstatistik, die am Montag vom Bundeskriminalamt (BK) präsentiert wurde. 7

70 Prozent mehr Einbrüche

Besonders besorgniserregend sind die Zahlen für Wien: Um 70 Prozent ist die Zahl der Einbrüche in der Bundeshauptstadt gestiegen. Mit "besserer Tatortarbeit" will man dem entgegenwirken, sagte BK-Direktor Franz Lang. Die Polizisten sollen besser geschult werden, außerdem läuft etwa in Wien-Speising ein Versuch zur "exzessiven Spurensicherung" auch bei "kleinen" Einbrüchen.

Derzeit ist die Aufklärungsrate niedrig: 5,4 Prozent bei Wohnungen, 9,1 Prozent bei Häusern. Der Anteil der ausländischen Täter ist bei Einbruchsdelikten in Wohnungen und Häuser mit 71 Prozent deutlich größer als in der gesamten Kriminalstatistik (28 Prozent). Laut Lang sind die Tätergruppen aber keine "Kriminaltouristen", sondern "haben Strukturen in und rund um Wien eta-bliert". 

Mehr deutsche als serbische Täter

Bei den "Fremden" in der Gesamtstatistik führen übrigens die Deutschen (8323 Anzeigen) knapp vor den Serben (8117). Laut BK liegt das aber auch an einer Eigenheit der Kriminalstatistik, die im Rahmen einer Reform bereinigt werden soll: Auch Verkehrsunfälle mit Verletzten werden in der Statistik erfasst. Lang will die Reform im Februar präsentieren. 57 Prozent der Täter sind Ausländer, wenn Fahrzeuge gestohlen werden; die Zahl dieser Taten stieg von 9049 Fällen 2008 auf 9289 Fälle. Zurückgegangen sind hingegen die Raubüberfälle. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 591.597 Strafdelikte angezeigt, um 3,3 Prozent mehr als 2008. Die größte Zunahme gab es insgesamt in Wien, wo 228.593 Straftaten anfielen - ein Plus von 7,22 Prozent. (APA, red, DER STANDARD Printausgabe, 19.1.2010)