Barack Obama hat sich am Sonntag in den Wahlkampf um einen wichtigen Senatssitz in Massachusetts eingeschaltet. Vor 1500 Anhängern rief der US-Präsident an der Northeastern University zur Unterstützung seiner Parteifreundin Martha Coakley auf. In Umfragen ist ihr 30-Punkte-Vorsprung vor dem Republikaner Scott Brown seit Dezember auf einen Gleichstand gefallen. "Die Banker brauchen keine weitere Stimme im US-Senat", griff Obama den politischen Gegner an. Die Wahl am Dienstag war nach dem Tod des demokratischen Senators Edward Kennedy notwendig geworden.

Enorm wichtige Senatswahl

Eine Niederlage in dem traditionell linken Bundesstaat hätte für die Demokraten schwerwiegende Folgen. Im Senat würde die Zahl ihrer Sitze auf 59 fallen, womit die Republikaner über eine Sperrminderheit verfügen würden. Dies könnte die Verabschiedung von Obamas wichtigsten Projekten wie der Gesundheitsreform unmöglich oder zumindest schmerzhafte Kompromisse notwendig machen. Die nächste reguläre Kongresswahl findet im November statt. Dabei werden das gesamte Repräsentantenhaus und ein Drittel des Senats gewählt. (red/DER STANDARD, Printausgabe, 19.1.2010)