Teheran - Vermutlich kurdische Rebellen haben nach Angaben der Behörden in der nordwestiranischen Stadt Khoy (Choi) einen Staatsanwalt erschossen. Zwei Männer hätten am Montagabend auf Vali Haji Gholizadeh vor dessen Haus geschossen, meldete am Dienstag der englischsprachige Sender Press TV. Vier Verdächtige seien festgenommen worden.

Haji Gholizadeh befasste sich den Meldungen zufolge besonders erfolgreich mit Korruptionsfällen. Er soll in den vergangenen Tagen Todesdrohungen erhalten haben. Er erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen.

Die Stadt Khoy liegt rund 780 Kilometer nordwestlich von Teheran in der Nähe der Grenze zur Türkei. In dem Gebiet kommt es wieder zu Gefechten zwischen kurdischen Rebellen und iranischen Sicherheitskräften.

Die halbamtliche iranische Nachrichtenagentur ISNA zitierte den Leiter der Provinz-Justizbehörde Mohammad Ali Moussavi mit der Bemerkung, aufgrund der Todesdrohungen glaube er persönlich, dass vermutlich die kurdische Rebellengruppe PEJAK (Partei für ein freies Leben in Kurdistan) in das Attentat verwickelt sei. Bei der PEJAK handelt es sich um eine Abspaltung von der PKK, der Arbeiterpartei Kurdistans, die vor allem von der Türkei bekämpft wird.

In der iranischen Hauptstadt wurde in der vergangenen Woche ein Atomphysiker bei einem Bombenanschlag getötet. Die Hintergründe sind noch unklar. Der Iran hat die USA und Israel dafür verantwortlich gemacht und drohte am Montag mit Vergeltung. (APA/apn)