Bild nicht mehr verfügbar.

Grafik:APA

Wien - Die börsennotierte Flughafen Wien AG hat im abgelaufenen Geschäftsjahr um 8,3 Prozent weniger Passagiere abgefertigt als im Jahr davor. 2009 hat es mit insgesamt 18,1 Mio. Passagieren bei 243.430 Starts und Landungen einen Rückgang um 1,6 Millionen Passagiere gegeben. Für das laufende Jahr rechnet der Vorstand mit einem Passagier-Plus von 2,0 Prozent. Trotz des Minus seien 2009 die eigenen Prognosen übertroffen worden, teilte die Gesellschaft am Dienstag ad hoc mit.

Der Vorstandssprecher der Flughafen Wien AG, Herbert Kaufmann, geht davon aus, dass die Talsohle nach dem schwierigen Jahr 2009 durchschritten sein dürfte. "Langfristig sehen wir gute Wachstumsperspektiven, und dafür ist der Flughafen Wien mit einer geografisch idealen Position als Drehkreuz nach Osteuropa und den Nahen Osten, einer hohen Dienstleistungsqualität, einem attraktiven Tarifmodell für Airlines und gesicherten Infrastrukturkapazitäten gut aufgestellt", so Kaufmann.

Die Prognose beim Höchstabfluggewicht (MTOW) lautet auf +5 Prozent. Weiters wird eine gleichbleibende Anzahl der Flugbewegungen erwartet. Die langfristige durchschnittliche Wachstumsrate für den Zeitraum bis 2020 beträgt 5,2 Prozent. Per 1. Jänner 2010 wurden alle Tarife um den Verbraucherpreisindex von 0,50 Prozent erhöht. Gleichzeitig wurde der Landetarif um 13 Prozent abgesenkt und der Fluggasttarif um 7,3 Prozent erhöht.

Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete 2009 der Passagierverkehr in den Nahen und Mittleren Osten ein Plus von 5,7 Prozent. Der Verkehr nach Osteuropa ging um 15,1 Prozent zurück. Beim Höchstabfluggewicht verzeichnete der Flughafen Wien ein Minus von 7,1 Prozent, bei den Bewegungen ein Minus von 8,6 Prozent, bei der Fracht (inkl. Trucking) ein Minus von 5,2 Prozent. Der Anteil der Verzögerungen Jänner bis Dezember 2009 liegt bei 14,0 Prozent, um 5,6 Prozent niedriger als im Vorjahr.

Low-Cost-Carrier

Einen wesentlichen Anteil an der Passagierentwicklung hatten auch 2009 die Low Cost Carrier. Von diesen Gesellschaften wurden 4,2 Mio. Passagiere transportiert, was einem Rückgang von 9,0 Prozent entspricht. Spitzenreiter unter den Low Cost Carriern ist Niki mit 1,7 Mio. Passagieren. An zweiter Stelle liegt die zu einem Viertel an Niki beteiligte Air Berlin mit 1,4 Mio. beförderten Fluggästen, womit diese beiden Airlines knapp über ein Sechstel der Fluggäste in Wien-Schwechat stellten. 2009 wurde der Flughafen Wien von elf Low Cost-Gesellschaften regelmäßig angeflogen.

Der Flughafen wurde von 79 Linienfluggesellschaften angeflogen. Die Anzahl der Liniendestinationen betrug 187. Das höchste Passagieraufkommen im Linienverkehr verzeichnete die Destination London mit 440.154 Passagieren, gefolgt von Frankfurt mit 438.439 Passagieren und Zürich mit 378.213 Passagieren. Die Reihung für Osteuropa lautet: Moskau 181.855 Passagiere vor Bukarest 156.676 und Sofia 121.347. Die meisten Passagiere auf der Langstrecke konnte Bangkok mit 110.455 Fluggästen, gefolgt von New York mit 77.919 Fluggästen und Tokio mit 76.323 Fluggästen verbuchen.

Gemessen am Passagieranteil führt die Austrian Airlines Group mit 49,5 Prozent, vor Niki 9,2 Prozent, Air Berlin 7,5 Prozent und Lufthansa mit 5,6 Prozent. Die durchschnittliche Auslastung der Flüge (Charter und Linie) stieg von 68,2 Prozent im Jahr 2008 auf 68,7 Prozent.

254.006 Tonnen umgeschlagene Fracht brachten ein Gesamtminus von 5,2 Prozent. Davon verzeichnete die reine Luftfracht mit 185.724 Tonnen ein Minus von 0,8 Prozent. Das Trucking sank um 15,4 Prozent auf 68.283 Tonnen.

Die Beteiligung Kosice Airport in der Slowakei verzeichnete mit 352.428 Passagieren ein Minus von 40,4 Prozent. Der Airport Malta fertigte 2,9 Mio. Passagiere ab, ein Minus von 6,1 Prozent. Der Flughafen Friedrichshafen am Bodensee verzeichnete mit 578.475 Passagieren ein Minus von 11,0 Prozent. (APA)