Wien - Die Nächte während der Saison der Bälle und Faschingsfeiern sind lang und anstrengend. Dazu kommt vielleicht noch das eine oder andere Gläschen. Und wer danach mit dem Auto nach Hause fährt, ist besonders gefährdet, hinterm Steuer einzuschlafen: Das Unfallrisiko unter Alkoholeinwirkung ist in den frühen Morgenstunden 20 mal so hoch wie um die Mittagszeit, zeigt die Unfallstatistik. "Gähnen, das nicht unterdrückt werden kann, Lidschwere, brennende Augen und unwillkürliches Kopfnicken - das sind die ersten Müdigkeitssymptome", warnt Allianz Service-Experte Xaver Wölfl in einer Aussendung. Er appelliert deshalb an das Verantwortungsbewusstsein der Autofahrer, sich bei ersten Warnsignalen des Körpers nicht hinters Lenkrad zu setzen.

Jeder fünfte Verkehrstote durch Übermüdung

Übermüdung führt zu Konzentrationsschwächen. Verlängerte Reaktionszeiten, falsche Einschätzung von Entfernungen und Geschwindigkeiten sowie Schwierigkeiten beim Halten der Fahrspur sind die unweigerlichen Folgen. Laut Statistik Austria sind in den ersten drei Quartalen 2009 insgesamt 486 Menschen bei Verkehrunfällen ums Leben gekommen. Und Experten schätzen, dass bei jedem fünften Unfall Übermüdung die Hauptunfallursache war.

Wenige, aber riskante Sekunden

Der Sekundenschlaf selbst dauert übrigens nur zwischen ein und fünf Sekunden, aber der Fahrer ist je nach Geschwindigkeit über mehr oder weniger lange Strecken reaktionsunfähig unterwegs. Selbst bei Tempo 50 in der Stadt bedeuten fünf Sekunden 70 Meter Blindflug. Wer sich nach durchtanzter Nacht mit Kaffee oder Energydrinks am Steuer wach halten will, wiegt sich in trügerischer Sicherheit. Diese bringen nur eine subjektiv empfundene Frische, die Müdigkeit aber bleibt bestehen, erklärt Wölfl. Den menschlichen Biorhythmus könne man nicht austricksen. (red)