Im Inneren der DNA-Doppelhelix haben die Forscher an künstlichen Strukturen (gelb) drei Silberionen (rot) aneinandergereiht.

Grafik: Müller/Sigel

Zürich - Wissenschafter der Universität Zürich haben gemeinsam mit deutschen Kollegen ein künstliches Biomolekül mit dem winzigen Stück eines Drahtes aus Silberionen im Innern hergestellt. derartige Nano-Drähte könnten in elektrischen Geräten der Zukunft eine wichtige Rolle spielen.

In der Natur ist die DNA (Desoxyribonukleinsäure) die Trägerin der Erbinformation. Immer häufiger werde dieses Biomolekül aber auch als Baustein in der Nanotechnologie verwendet. Dabei dient die DNA-Doppelhelix als Grundgerüst.

Ins Innere der Doppelhelix versuchen nun Forscher elektrisch geladene Metallatome zu platzieren. Werden solche Metallionen aneinander angeordnet, entsteht das Äquivalent zu einem ultradünnen Draht. Dieser Strang, den man sich wie Perlen an einer Kette vorstellen kann, könnte zum Beispiel elektrische Ladungen in winzigen Schaltkreisen transportieren.

Silberionen-Draht

Der Weg zu solchen Nano-Drähten ist zwar noch weit, wie es in der Mitteilung heisst. Chemiker der Uni Zürich haben nun aber gemeinsam mit Kollegen der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster immerhin einen ersten Schritt dazu getan. Ihnen gelang es, drei Silber-Ionen nebeneinander in eine DNA-Helix einzubauen.

Wie die Forscher in der Fachzeitschrift Nature Chemistry berichten, schlüsselten sie die Struktur des neu geschaffenen Moleküls bis auf die Atomebene auf. Das Besondere daran sei, dass sich die Form der Doppel-Helix durch den Einbau der Ionen nicht verändere und sogar noch stabiler werde.

Nun müssten noch zahlreiche weitere physikalische Eigenschaften der modifizierten DNA untersucht werden, schreiben die Forscher. Dann könnten die Strukturen in Zukunft möglicherweise als Nano-Drähte oder als Nano-Sensoren dienen, mit denen sich zum Beispiel kleinste Konzentrationen an Schwermetallen in Trinkwasser nachweisen ließen. (red/APA/sda)