Wien - Justizministerin Claudia Bandion-Ortner stockt das Team für die Ermittlungen der Vorgänge rund um die Hypo Alpe Adria bei der Staatsanwaltschaft Klagenfurt auf, hieß es am Dienstag in einer Aussendung des Justizministeriums. "Mir ist wichtig, dass die Ermittlungen rückhaltlos und umfassend, sorgfältig und rechtsstaatlich geführt und die Vorwürfe aufgeklärt werden. Dank einer von mir durchgesetzten gesetzlichen Änderung kann die Justiz in komplexen Ermittlungsverfahren ab nun auch Experten für konkrete Fachgebiete aufnehmen und so das Ermittlungsteam verstärken", wird Bandion-Ortner in der Aussendung zitiert. 

Künftig werden also neben den 15 Ermittlern der SOKO der Polizei drei Staatsanwälte und eine Expertin auf dem Gebiet der Baken- und Kapitalmarktsektors an der Aufarbeitung des Hypo-Deals arbeiten.

Zu den Personen: 

  • Erster Staatsanwalt ist Norbert Ladinig, er ist seit 1986 Staatsanwalt in Innsbruck, ab 2008 Erster Staatsanwalt. Laut der Aussendung verfügt er über langjährige Erfahrung im Bereich der Organisierten Kriminalität und in der Abwicklung von Großverfahren sowie über zahlreiche internationale Kontakte durch seine Tätigkeit bei EUROJUST in Den Haag (2009), was die Bearbeitung weitverzweigter Wirtschaftsstrafverfahren erleichtern werde.
  • Andreas Höbl ist seit 1999 als Staatsanwalt tätig, Gruppenleiter in St. Pölten und in weiterer Folge Oberstaatsanwalt in Wien. Seit Juli 2009 Zuteilung zur Staatsanwalt Klagenfurt, wo er nunmehr auch Gruppenleiter ist. Höbl verfügtt laut Justizministerium über langjährige Expertise in zahlreichen großen Betrugs- und Bestechlichkeitsverfahren.
  • Robert Riffel ist Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Graz und führte der Aussendung zufolge bereits zahlreiche Ermittlungsverfahren wegen Betrugs- und Untreuevorwürfen mit zahlreichen Anknüpfungspunkten im Ausland, zuletzt war er an der Erstellung der Anklage im Hapo-Leasingfall (Untreuevorwurf gegen die Geschäftsführer der Hypo-Leasinggesellschaften wegen der Geschäftsverluste am Balkan) beteiligt.
  • Doris Wolschlägl-Aschberger ist eine langjährige Bank-, Börse- und Kapitalmarktexpertin, mit spezieller Erfahrung in Geldwäsche-, Betrugs- und Korruptionsthematiken, sowie im Bereich von Finanzinstrumenten, Wertpapierrecht (Kapitalmarktrecht), Marktmechanismen (inklusive
    insbesondere Markt- Missbrauchs-Bestimmungen) und Wohlverhaltensregeln, heißt es in der Aussendung des Ministeriums. Im Rahmen ihrer internationalen Tätigkeit war sie auch für Kapitalmarkt-Projekte der EU und Weltbank tätig. (red)