Berlin/Wien  - Der Wettbewerb der 60. Internationalen Filmfestspiele Berlin (11. bis 21. Februar)  ist beinahe komplett. Nach den sieben bereits veröffentlichten Titeln wurden am Mittwoch  per Aussendung 18 weitere Produktionen vorgestellt, den letzten und 26. Wettbewerbsfilm will Berlinale-Direktor Dieter Kosslick am 1. Februar bekanntgeben.

Mit der Koproduktion "Jud Süß - Film ohne Gewissen" von Oskar Roehler mit Tobias Moretti, Martina Gedeck und Moritz Bleibtreu befindet sich der dritte Film mit österreichischer Beteiligung im Programm. Zuvor waren bereits "Der Räuber" von Benjamin Heisenberg und "On the Path" von Bären-Gewinnerin Jasmila Zbanic festgestanden.

Nach Roman Polanski und Martin Scorsese, deren neueste Arbeiten in Berlin präsentiert werden, sind die großen Namen in der zweiten Tranche eher dünn gesät. Der Brite Michael Winterbottom zeigt "The Killer Inside Me" mit Casey Affleck, Jessica Alba und Kate Hudson, der Däne Thomas Vinterberg gastiert mit "Submarino", und der chinesische Starregisseur Zhang Yimou stellt "San qiang pai an jing qi" (A Woman, A Gun And A Noodle Shop) vor.

Mit Stars warten einige US-amerikanische Produktionen auf: In Lisa Cholodenkos "The Kids Are Alright" spielen Julianne Moore, Annette Benning und Mark Ruffalo, in Noah Baumbachs "Greenberg" wirken Ben Stiller und Jennifer Jason Leigh mit, und für Nicole Holofceners "Please Give" standen Catherine Keener, Amanda Peet, Oliver Platt und Rebecca Hall vor der Kamera.

Ansonsten bleibt der Wettbewerb ziemlich in europäischer Hand: Mit prominenter Besetzung, u.a. Gerard Depardieu, Yolande Moreau und Isabelle Adjani, tritt der französische Beitrag "Mammuth" von Benoit Delepine und Gustave de Kervern an. Aus Skandinavien sind "En Familie" (A Family) von Pernille Fischer Christensen und "En ganske snill mann" (A Somewhat Gentle Man) von Hans Petter Moland (mit Stellan Skarsgard) im Bewerb. Debüfilme stammen etwa  aus Rumänien (Florin Serban) und Deutschland (Burhan Qurbani).

Asien eröffnet und schließt

Mit einer Weltpremiere aus China wird eröffnet: Als Autorenfilmer der jüngeren Generation gewann Wang Quan'an vor drei Jahren mit "Tuyas Hochzeit" den Goldenen Bären,  nun wird seine Liebesgeschichte "Tuan Yuan" ("Apart Together") gezeigt. Erzählt wird von dem ehemaligen Soldaten Liu Yansheng, der 1949 vor den Truppen Mao Tse Tungs aus Schanghai nach Taiwan floh und der Liebe seines Lebens jahrzehntelang nicht mehr begegnete.

Als Abschlussfilm zeigt das Festival ebenfalls einen Film aus Asien: "Otouto" ("About Her Brother") des 79-jährigen Japaners Yoji Yamada. Der Regisseur war bereits sechsmal bei der Berlinale zu Gast. Sein jüngstes Werk wird außer Konkurrenz zu sehen sein. Bei den Special Screenings wird eine Hommage an den japanischen Kino-Modernisierer Shimazu Yasujiro präsentiert.

Mit "Double Tide" von Sharon Lockhart befindet sich eine US-österreichische Koproduktion im Programm des Forums. Der meditative Film rund um eine Muschelsucherin war zuletzt im Joanneum in der Ausstellung "Screening Real" (bis 10. Jänner 2010) zu sehen gewesen.  (APA)