Kitzbühel - Für den am Samstag beim Einfahren für die Lauberhornabfahrt in Wengen gestürzten Christoph Gruber ist die Saison zu Ende. Der 33-jährige Tiroler hat neben einer noch vor Ort diagnostizierten schweren Gehirnerschütterung laut Christian Fink von der Privatklinik Hochrum einen Riss im Schienbeinkopf, ein angerissenes Kreuzband und eine Meniskus-Quetschung im linken Knie erlitten. Joachim Puchner hingegen wird in Kitzbühel starten.
Gruber bleibt eine Operation erspart, Hauptproblem derzeit ist der Riss im linken Schienbeinkopf. "Diesen Fuß darf ich vier bis sechs Wochen nicht richtig belasten, nur leichtes Radfahren ist möglich", sagte der Gewinner von fünf Weltcuprennen, der die Olympischen Spiele nur vor dem Fernseher mitverfolgen wird. "Das schmerzt natürlich, aber im Moment tut Kitzbühel noch mehr weh", wird Gruber in einer Aussendung des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV) zitiert.
"Es wäre sicher schlimmer gewesen, auf Olympia zu verzichten, wenn man toll in Form ist. Für mich wäre es ja auch ohne Verletzung knapp geworden", sagte der Gewinner der Olympia-Generalprobe in Whistler im Super-G am 21. Februar 2008.
Unklar ist, ob Gruber überhaupt in den Weltcup zurückkehrt, denn mit der Entscheidung über die Zukunft lässt sich der Schwazer Zeit. "Ich hatte eine ganz schwere Saison, die viel Kraft gekostet hat, denn sich nach Niederlagen immer neu zu motivieren, geht auf Dauer an die Substanz. Ich werde mich irgendwann in aller Ruhe hinsetzen, mir überlegen, wo ich stehe, wie meine Ziele für die Zukunft aussehen und ob ich noch einmal voll angreifen will oder nicht." Interesse zeigt er derzeit an der Privatpilotenausbildung.
Puchner war während der Wengen-Abfahrt die Bindung am Ski aufgegangen, nach einem eher harmlosen Sturz klagte der 22-jährige Salzburger über Schmerzen in der Schulter, kam aber mit Prellungen davon. Er wird nach Auskunft von Trainer Walter Hlebayna nach Kitzbühel anreisen und das Training absolvieren. (APA)