Das Welternährungsprogramm (WFP) hat eine Luftbrücke für alle in Haiti tätigen Hilfsorganisationen aufgebaut und will mit Helikoptern nach dem Erdbeben geflohenen Menschen Nahrung bringen. Die in Rom ansässige UN-Organisation teilte am Dienstag außerdem mit, humanitäre Helfer würden aus Santo Domingo in die haitianische Hauptstadt Port-au-Prince geflogen.

Für die anlaufende große Hilfsoperation der kommenden Wochen seien fünf "humanitäre Korridore" notwendig. So sollen Nahrungsmittel und andere Hilfsgüter über Straßen aus der Dominikanischen Republik sowie per Flugzeug nach Port-au-Prince und Barahonas gebracht werden. Auch die Häfen von Port-au-Prince und Cap Haitien seien Umschlagplätze.

Das WFP hat bereits 250.000 Nahrungsrationen in der Hauptstadt und anderen vom Erdbeben betroffenen Gebieten verteilt. Ein Flugzeug mit 43 Tonnen angereicherter Energiekekse landete am Dienstag. Um Nahrung besser verteilen zu können, will das WFP vier Logistikzentren in der Hauptstadt und mindestens weitere 30 im Rest des Landes einrichten.

In der kommenden Woche sollen bis zu zehn Millionen Mahlzeiten als Fertignahrung an Hungernde in Haiti verteilt werden, hatte das WFP mitgeteilt. Angesichts der riesigen Bedürfnisse rief die Organisation die Militärs weltweit auf, aus ihren Beständen 100 Millionen solcher Mahlzeiten bereitzustellen. Das WFP benötige 279 Millionen Dollar (194 Millionen Euro), um zwei Millionen Menschen ein halbes Jahr lang zu ernähren und logistische Unterstützung für Hilfsmaßnahmen leisten zu können. 66 Millionen Dollar hat die Organisation bisher erhalten. (APA)