New York - Die von der Finanzkrise am härtesten getroffene US-Großbank Citigroup hat das vergangene Jahr mit einem Milliardenverlust beendet. Das Institut, das sich eine drastische Schrumpfkur verordnet hat, wies im vierten Quartal 2009 einen Verlust von 7,58 Mrd. Dollar (5,3 Mrd. Euro) aus. Davon sind nach Angaben der Bank 6,2 Mrd. Dollar auf die Rückzahlung milliardenschwerer Staatshilfen zurückzuführen. Für das Gesamtjahr 2009 gab Citigroup einen Verlust von 1,61 Mrd. Dollar an nach einem Rekordminus von 27,68 Mrd. Dollar im Jahr 2008. Rund 100.000 Stellen gingen verloren.

Belastet wurde das Quartalsergebnis erneut durch eine hohe Risikovorsorge für faule Kredite, die die Bank auf 8,18 Mrd. Dollar bezifferte. Dies seien allerdings 10 Prozent weniger als im Vorquartal. Finanzchef John Gerspach sprach von einem Umfeld, das weiterhin herausfordernd sei. Es gebe allerdings Anzeichen, dass sich das Kreditgeschäft stabilisiere und in Teilbereichen möglicherweise sogar verbessere.

Im Gegensatz zu dem Bankriesen JPMorgan, der seinen Jahresgewinn 2009 trotz der Krise auf 11,7 Mrd. Dollar verdoppeln konnte, fehlt Citi das lukrative Investmentbanking. JPMorgan konnte damit seine Verluste im Kreditgeschäft mehr als wettmachen.

Citigroup hatte von der US-Regierung 45 Mrd. Dollar an Staatshilfe erhalten. Davon hat das Institut 20 Mrd. zurückgezahlt und dafür eine Kapitalerhöhung durchgeführt. Die restlichen 25 Mrd. Dollar wandelte die US-Regierung in einen Anteil von 34 Prozent an der Bank um, der aber wieder verkauft werden soll.

Die Citigroup hatte sich im Zuge der Krise von Teilen ihres Geschäfts getrennt. So wurde unter anderem die deutsche Tochter Citibank an die französische Credit Mutuel verkauft. Zudem spaltete das Institut nicht mehr zum Kerngeschäft gehörende Bereiche in eine neue Holding ab. Das traditionelle Bankgeschäft wurde unter dem Namen Citicorp zusammengefasst. Im vierten Quartal erwirtschaftete der Bereich ein Nettoergebnis von 1,7 Mrd. Dollar. (APA)