Wien - Großteils Kritik zum Integrationsplan fanden die NGOs.

Der NAP sei nur eine "Ideensammlung", so Caritas-Präsident Franz Küberl. "1961 wurden Arbeitskräfte nach Österreich geholt und dann ist Jahrzehnte nichts passiert. Mit unverbindlichen Ideenlisten wird sich auch 48 Jahre später wenig verbessern", meint Küberl. Der Präsident kritisiert auch, dass die Caritas zwar Mitglied der Steuerungsgruppe für den NAP war, vom ERgebnis aber dennoch aus den Medien erfahren musste.

Volkshilfe-Präsident Josef Weidenholzer zeigte sich verärgert. "Die Punkte, die Verbesserungen bringen würden, wie etwa die bessere Anerkennung von mitgebrachten Qualifikationen, bleiben Absichtserklärungen. Das einzige Konkrete im sogenannten 'Aktionsplan' sind Verschärfungen", kritisierte er.

"Herrlich gestritten"

Die Menschenrechtsorganisation SOS Mitmensch stört am NAP, dass er sich "nicht an den Interessen Österreichs orientiert". Die Vorgangsweise folge einem "bekannten Muster": "Die Innenministerin veranstaltet Scheinhearings und präsentiert dann ein paar polarisierende Forderungen, über die herrlich gestritten wird. Nach zwei Wochen ist der Spuk vorbei, die Ministerin konnte sich als Hardlinerin profilieren und integrationspolitisch geht alles so weiter wie bisher."

SJ-Vorsitzender Wolfgang Moitzi zeigte sich über die SPÖ-Zusage zu dem Aktionsplan "erstaunt und alles andere als begeistert". Mit dem Plan, Deutschkenntnisse für die Zuwanderung nach Österreich vorauszusetzen, sei eine langjährige Forderung der FPÖ erfüllt worden. "Dass sich die SPÖ dafür hergibt, ist schockierend", so Moitzi, der von einem "Schikanenplan" spricht. (red, APA)