Melbourne - Der topgesetzte Roger Federer hat am Dienstag bei den Tennis-Australian-Open in Melbourne seine Auftakthürde nur mit Mühe genommen. Der Schweizer räumte nach seinem 4:6,6:2,7:6(2),6:0 über den Russen Igor Andrejew selbst ein, dass er im dritten Satz eine gehörige Portion Glück hatte. Drei Satzbälle hatte er da abgewehrt. Einziges "Opfer" aus den Top Ten war der Schwede Robin Söderling.
Nicht primär Federers Klasse bewirkte im Finish des dritten Satzes die Vorentscheidung. Trotz fünf kassierter Breaks in den ersten drei Sätzen und einer insbesondere im dritten Satz hohen Fehlerquote gab sich Federer mit dem Einstieg ins Turnier zufrieden: "Andrejew war ein starker Gegner, dem außerdem mein Spiel zu liegen scheint. Immerhin gelang mir eine gute Leistung. Ich war zufrieden, wie ich die Bälle traf."
Der Eidgenosse wird sich freilich steigern müssen. Er hat aber in den nächsten Runden mit dem Rumänen Victor Hanescu und im Erfolgsfall danach mit dem Franzosen Stephane Robert oder dem Spanier Albert Montanes lösbare Aufgaben vor sich. Gegen Hanescu gab Federer in drei Duellen noch keinen Satz ab (8:0). Mit Stanislaw Wawrinka (Nr. 19) und Marco Chiudinelli kamen auch zwei weitere Schweizer eine Runde weiter.
Mit Söderling (8) blieb ein Mitfavorit hängen. Der Skandinavier unterlag dem 23-jährigen Spanier Marcel Granollers nach einer 2:0-Satzführung 7:5,6:2,4:6,4:6,2:6. Eine weitere Abschiedsparty genoss Fabrice Santoro. Der 37-jährige Franzose - seit seinem offiziellen Rücktritt Ende Oktober ohne Training - gewann gegen den Kroaten Marin Cilic (14) immerhin 13 Games, aber keinen Satz.
Santoro war nach Australien gereist, um einerseits den Rekord an bestrittenen Grand-Slam-Turnieren auf 70 zu erhöhen und andererseits als erster Spieler in vier Jahrzehnten zumindest je ein Major-Turnier bestritten zu haben. Lokalmatador Lleyton Hewitt (Nr. 22) ist hingegen noch im Bewerb, mit einem 6:1,6:2,6:3 gestaltete er seinen Auftritt gegen den Brasilianer Ricardo Hocevar recht eindrucksvoll.
Ohne Satzverlust schafften es u.a. der Serbe Novak Djokovic (3), der Russe Nikolaj Dawydenko (6) und der Franzose Jo-Wilfried Tsonga (10) in die zweite Runde. Der Russe Michail Juschnij (Nr. 20) benötigte nach 0:2-Satzrückstand insgesamt fast fünf Stunden, um den Franzosen Richard Gasquet aus dem Bewerb zu werfen.
Bei den Damen gaben die topgesetzte US-Titelverteidigerin Serena Williams und ihre ältere Schwester Venus Williams (6) gemeinsam nur sieben Games ab. Venus ist nächste Gegnerin der Oberösterreicherin Sybille Bammer. Ohne verlorenen Satz zogen u.a. auch die Serbinnen Jelena Jankovic (8) und Ana Ivanovic (20) sowie die Polin Agnieszka Radwanska (10) in die zweite Runde ein. (APA/Si)