Sitzen hebt den positiven Effekt von Sport möglicherweise auf

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London - Wer viel sitzt, macht einer Studie zufolge damit vielleicht sogar den Nutzen regelmäßigen Sports zunichte. Unabhängig von sportlicher Betätigung steige bei "Vielsitzern" möglicherweise die Gefahr von Wohlstandskrankheiten wie hohem Blutdruck und Übergewicht, erklärten Forscher des schwedischen Karolinska Instituts in Stockholm in einer Untersuchung.

Sie verwiesen dazu auf australische Studienergebnisse, wonach derartige Krankheitszeichen bei Frauen um ein Viertel häufiger auftreten, wenn sie täglich eine Stunde länger sitzen als zuvor. Wer sich täglich eine halbe Stunde bewege beziehungsweise Sport mache, verringere sein Krankheitsrisiko um den gleichen Prozentsatz, betonten die Forscher. Unter dem Strich könne sich der Nutzen von Sport also durch langes Sitzen aufheben.

Muskeln überhaupt bewegen

Es sei wichtiger, die Muskeln überhaupt zu bewegen, als sie besonders viel oder schwer arbeiten zu lassen, befanden die schwedischen Wissenschafter in der Studie, die in der Fachzeitschrift "British Journal of Sports Medicine" erschien. Um einen Zusammenhang zwischen langem Sitzen und "Wohlstandskrankheiten" zu beweisen, seien aber weitere wissenschaftliche Untersuchungen nötig. Eine wichtige Rolle könnte demnach dem Enzym Lipoproteinlipase (LPL) zukommen, das am Fettabbau beteiligt ist: Tierversuche hätten unlängst gezeigt, dass das Enzym bei Ratten mit geringer Muskeltätigkeit weniger aktiv war als bei Ratten, die herumlaufen durften. (APA)