Wien - Drei österreichische Top-Schwimmer sind Markus Rogan zu Beginn des Jahres in die USA gefolgt. Sebastian Stoss und Dominik Koll trainieren gar bis Mitte Februar mit dem Kurzbahn-Europameister über 200 m Lagen in Los Angeles, Stefan Wipplinger schloss sich ebenfalls für sechs Wochen der Gruppe von Hunor Mate in Alabama an. Das Trio sammelt in den Staaten neue Erfahrungen und erhält neue Trainingsreize.

Koll hatte die Entscheidung zum US-Trip um Weihnachten gefällt, nachdem ihm Rogan in der zweiten Dezember-Woche bei der Istanbul-EM von der Trainingsarbeit in Kalifornien erzählt hatte. "Er hat mich aber nicht abgeworben", beeilte sich der Linzer zu betonen. Bereut hat Koll seinen Schritt freilich nicht, von den Bedingungen an der Universität von Southern California ist er begeistert.

Während seine Kollegen der Linz-Truppe von Trainer Helge Gödecke wie jedes Jahr in das nun schon beendeten Trainingslager auf Zypern weit mehr als 200 Kilometer abspulten, drang der 25-Jährige in für ihn neue Dimensionen ein: "Das Wetter ist genial, schon allein davon bekommst du Glücksgefühle. Das Training ist hart, aber es macht Spaß, mit den Besten zu trainieren." Es würde viel Wert auf die Beinarbeit im Wasser gelegt.

Der zweifache Istanbuler EM-Finalist wohnt mit Stoss bei Rogan, das Trio hat mit der Produzentin bzw. Schriftstellerin Leba sowie Köchin Kathe zwei weitere Mitbewohnerinnen. Das Haus hat drei Schlafzimmer, ein Wohnzimmer. Nach seiner Rückkehr nach Linz wird Koll seinen Abstecher in die USA mit Gödecke analysieren. Da wird sich entscheiden, wie die Mitte März beginnende zweite Hälfte der Saisonvorbereitung aussieht.

Während Koll mit Kraul-Assen wie dem tunesischen 1.500-m-Olympiasieger und -Weltmeister Oussama Mellouli trainert, genießt Wipplinger das Training mit Mate und fünf weiteren Brust-Spezialisten. Der Welser hofft durch die neuen Trainingsreize auf den großen Schub, zuletzt hatte er die EM-Qualifikation verpasst. Nächstes Ziel ist wie bei Koll die Langbahn-EM im August in Budapest.

"Wir können uns in jedem Training richtig duellieren und das macht Spaß", berichtete Wipplinger aus Alabama. Mate hatte ihn schon öfter zu diesem Trip überreden wollen, diesmal gab sich der Gödecke-Schützling einen Stoß. "Hier wird sehr viel Wert auf Technik und Wasserposition gelegt. Die haben alle eine perfekte Technik und sind verdammt schnell bei Wenden, Starts und Gleiten", zeigte sich der OSV-Athlet beeindruckt.

Wipplinger wohnt mit einem der Trainer in einem Studentenappartement, es fehlt ihm kaum an etwas. "Das einzige, was mir fehlt, ist das verdammt gute Essen aus Österreich." Überrascht hat ihn, dass sehr viel Fastfood gegessen wird, er selbst hat aber seit 6. Jänner schon einige Kilogramm abgenommen. Der Trainingsalltag des 24-Jährigen beginnt um 7.00 Uhr im Wasser und endet um 16.30 Uhr mit Gymnastik. (APA)