Wien/Aurora - Magna International, einer der weltweit größten Autozulieferer, rechnet für das laufende Geschäftsjahr 2010 mit geringeren Umsätzen als noch im Jahr 2008, dem letzten Jahr, für das derzeit offizielle Zahlen vorliegen. Das Unternehmen rechnet 2010 laut einem aktuellen Ausblick mit konsolidierten Umsätzen zwischen 19,5 und 20,5 Mrd. Dollar (zwischen 13,4 und 14,3 Mrd. Euro). 2008 machte der Zulieferer noch 23,7 Mrd. Dollar Umsatz. Die Zahlen für 2009 dürften in wenigen Wochen veröffentlicht werden. Bedeutende Übernahmen oder Veräußerungen oder Wechselkursänderungen werden nicht angenommen.

Magna geht von einem Gesamtjahresproduktionsvolumen für leichte Fahrzeuge von 10,3 Millionen Einheiten in Nordamerika und 11,4 Millionen Einheiten in Europa aus. Die Umsätze aus der Komplettfahrzeugmontage sollten zwischen 1,6 und 1,9 Mrd. Dollar liegen. Darüber hinaus werden Ausgaben für Sachanlagen zwischen 750 und 800 Mio. Dollar erwartet. Dieser Betrag spiegle anhaltende Investitionen zur Unterstützung des Neu- und Ersatzgeschäfts in den herkömmlichen Märkten sowie eine Investition zur Expansion in schnell wachsende Schwellenmärkte wider, heißt es.

Im ersten Halbjahr 2009 bekam Magna kräftigen Gegenwind durch die Krise in der Autobranche. Es fiel ein Nettoverlust von 405 Mio. Dollar an und der Umsatz halbierte sich fast auf rund 7,28 Mrd. Dollar. In den USA schloss Magna ein Werk mit 1.400 Mitarbeitern. In Österreich wurden Tausende von Mitarbeitern auf Kurzarbeit gesetzt, Löhne und Gehälter wurden gekürzt. Im dritten Quartal wurde wieder ein Überschuss von 51 Mio. Dollar geschrieben. Der Umsatz schrumpfte im dritten Vierteljahr um 16 Prozent auf rund 4,7 Mrd. Dollar.

Magna macht einen großen Teil seines Geschäfts mit kränkelnden Autoriesen wie General Motors sowie Chrysler und bekam den Abschwung auf den weltweiten Automärkten zu spüren. Magna wollte gemeinsam mit der russischen Sberbank Opel übernehmen. Der Kauf war überraschend geplatzt. General Motors wollte die Tochter nicht mehr verkaufen.

Magna International ist mit einem Umsatz von 23,7 Mrd. Dollar (2008) einer der größten Autozulieferer der Welt. Er beschäftigt rund 72.000 Mitarbeiter in 25 Ländern, davon noch rund 11.000 in Österreich. Die Fabrik in Graz-Thondorf ist im Konzern die einzige Fertigung von ganzen Automobilen - allerdings nicht unter eigener Marke, sondern im Auftrag von Konzernen. (APA)