Bewusst gegen den im Wahljahr wohl wieder besondere Blüten treibenden Kleinmut von Herrn Wiener und Frau Wienerin gegenüber Zugereisten wendet sich die zum dritten Mal ausgerichtete Konzertreihe In Between im Theater Akzent. Ur- und Wahlwiener Musikschaffende zeigen, dass der Umstand unterschiedlicher Herkünfte nicht indignieren, vielmehr inspirieren kann und soll. Alegre Corrêa, vor 20 Jahren aus dem Süden Brasiliens eingewandert und längst Inventar der Musikszene, setzt seine Wienermusik-Studien, die er vor Jahren bereits an der Seite der letzten Dudlerin Trude Mally betrieb, heute, Dienstag, im erneuten Dialog mit Schrägschrammler Roland Neuwirth fort. Eine Erstbegegnung ist für Samstag anberaumt, wenn die ebenfalls recht Wienerlied-affine Tini Kainrath mit dem Ensemble Klesmer Wien kreative Reibungsenergien freisetzt. Während in Maja Osojnik, dem aus Slowenien stammenden Unruhegeist zwischen Renaissancemusik, freier Improvisation und noch freierem Hochdrucklärm, Zither-Meister Karl Stirner und Turntablist Dieb13 abschließend gleich drei Welten ineinander schallen. (felb, DER STANDARD - Printausgabe, 19. Jänner 2010)