Budapest - Die rechtsextreme ungarische Jobbik-Partei hat Medienberichten zufolge seit ihrer Gründung vor sieben Jahren keinen einzigen Finanzbericht über die eigene Tätigkeit abgegeben. Das sei "umso peinlicher" weil gerade Jobbik ihrem Programm zufolge die Wähler mit dem "Kampf gegen Politiker-Kriminalität" für sich gewinnen wolle, schrieb die Internetzeitung FN am Dienstag. Laut der Wochenzeitung "HVG" (Weltwirtschaftswoche) hat die Generalstaatsanwaltschaft eine Untersuchung dazu eingeleitet.

Peter Schön, Wirtschaftsdirektor von Jobbik, versprach für kommende Woche den Finanzbericht, der eigentlich seit der Gründung der Partei im Jahre 2003 jährlich fällig gewesen sei. "HVG" schreibt von "reihenweisen Gesetzesverstößen" durch die Partei, auf die das Blatt bereits im Juni 2009 öffentlich aufmerksam gemacht hätte.

Allein die Kosten der Wahlkampagne von Jobbik anlässlich der Wahlen zum Europäischen Parlament werden mit rund 100 Millionen Forint (rund 373.000 Euro) veranschlagt. Jobbik würde einen bedeutenden Teil seiner Ausgaben mit ausländischen Zuschüssen decken, hieß es in den Medienberichten. Spenden zur Finanzierung der rechtsextremen Partei könnten aus Russland und dem Iran kommen, schreibt das Internetportal FN. (APA)