Bild nicht mehr verfügbar.

"Die Autofahrer trinken weniger Alkohol. Das ist eindeutig in Zahlen belegbar."

Foto: APA/dpa/A3417 Ulrich Perrey

Konstanter Rückgang der Anzeigen wegen Alkohol am Steuer in Wien.

Foto: Polizei/Landesverkehrsabteilung Wien

Die Zahl der Alkolenker ist seit Einführung der 0,5 Promille-Grenze im Jahr 1998 erstmals zurückgegangen. Wo in der Vorweihnachtszeit 2008 Österreichweit noch fünf Prozent der kontrollierten Lenker alkoholisiert waren, liegt der Anteil, laut Innenministerium, im Vergleichszeitraum 2009 bei 2,8 Prozent.

Steigerung der Kontrolldichte

In der Punschzeit zwischen 20. November und 21. Dezember hat die Wiener Polizei verstärkt auf den Einsatz der Alkohol-Vortestgeräte gesetzt.
"In Summe mussten wir 652 Personen anzeigen - 125 Personen weniger als im Vorjahr. Und das, obwohl wir 3.000 Personen mehr kontrolliert haben als im Vergleichszeitraum 2008", erklärt Oberst Josef Binder, stellvertretender Abteilungsleiter der Landesverkehrsabteilung Wien die vorläufigen Daten.

"Mit dem Alkovortestgerät ist in Wien eine deutliche Steigerung der Kontrolldichte und Kontrollhäufigkeit möglich", weiß Binder. In Zahlen: Wurden 2007 77.622 Fahrzeuglenker getestet, stieg die Zahl 2009 auf 123.097.

Anzeigenrückgang

Rund 110 Vortestgeräte und 159 Alkomatgeräte, die auch mobil im Streifenwagen mitgeführt werden, sind in Wien im Einsatz.
Im Drei-Jahresvergleich hat 2007 noch jeder elfte Vortest zu einem positiven Ergebnis geführt, 2009 war es nur noch jeder 20.
Die Anzeigen sind im Bereich 0,5 bis 0,8 Promille zwischen 2007 und 2009 von 2.494 auf 2.114 zurückgegangen, im Bereich über 0,8 Promille von 4.775 auf 4.345.

"Autofahrer trinken weniger Alkohol"

Die Ursachen dieser positiven Entwicklung sieht Binder in dem Maßnahmenpaket, das neben dem Einsatz des Vortestgerätes auch die seit September 2009 eingeführten schärferen Sanktionen sowie die drei Millionen Euro schwere Verkehrssicherheits-Werbekampagne - "Alkohol am Steuer - könnten Sie damit leben?" - umfasst.

Mehr Kontrollen, schmerzhaftere Sanktionen und die Thematisierung in den Medien führten zu mehr Bewusstseinsbildung. "Was intensiv medial berichtet wird, verankert sich sehr wohl in den Köpfen der Bevölkerung", beobachtet Binder. Auch wenn die Wirksamkeit von Werbekampagnen nicht auf Dauer wirke, seien die Appelle, in der Punschzeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren oder mit dem Taxi bzw. Fahrgemeinschaften zu bilden, angekommen: "Die Autofahrer trinken weniger Alkohol. Das ist eindeutig in Zahlen belegbar." (derStandard.at, Eva Tinsobin, 19. 1. 2010)