Bild nicht mehr verfügbar.

Einer der besten Österreicher in Linz: Patrick Fölser (re).

Foto: APA/ Gindl

Bild nicht mehr verfügbar.

Vor dem Tor etwas abgebrühter und effektiver, die Dänen mit Morgensen (re)

Foto: APA/ Gindl

Linz - "Resignation? Sicher nicht." Viktor Szilagyi musste beinah schreien, um sich verständlich zu machen. Österreichs Handball-Teamkapitän stand in der sogenannten Mixed Zone der Linzer Intersport-Arena und wollte auch Rede und Antwort stehen. Doch er hatte es schwer, gegen DJ Ötzi anzukommen, der zum x-ten Mal mit seiner, nun ja, eigens komponierten EM-Hymne aus den Boxen kam. Zuvor hatte sich Szilagyi gegen die Dänen geplagt, über weite Strecken erfolgreich, unter dem Strich aber vergeblich. "Wir haben", sagte Szilagyi, "einige Big Points ausgelassen. Da hätte die Partie kippen können. Wir haben nicht jede Chance so nützen können, wie wir wollten."

Starker Beginn

Ein wahres Wort, viele wahre Worte eigentlich. Der Abend hatte gut begonnen, ein sternförmiges Maskottchen ("Magic") lief durch die Halle und hielt ein Schild mit "Laola, Welle!" hoch. Freilich füllte sich die Halle erst nach und nach und während der ersten Hälfte, Spielbeginn 18 Uhr kam dem übertragenden ORF zupass, arbeitenden Menschen hingegen nicht. Österreich startete stark in die Partie, schloss fünf der ersten sechs Angriffe erfolgreich ab. Neben Szilagyi tat sich im Aufbau und als Schütze der gebürtige Litauer Vytautas Ziura hervor, er verdient just in Dänemark, bei Viborg HK sein Geld.

Bei einer 5:4-Führung freilich vielleicht schon der erste Big Point, Siebenmeter für Österreich. Konrad Wilczynski, wie Szilagyi Legionär in Deutschland, scheiterte am dänischen Goalie Kasper Hvidt. Und hatte damit, wie sich zeigen sollte, seine einzige Chance auf ein Tor vergeben. Die Dänen kämpften, führten zur Pause 17:15, nichts war entschieden, was sich gleich nach Seitenwechsel durch den Ausgleich zum 17:17 bestätigte. Freilich blieb Dänemark unbeeindruckt, während Österreich da und dort Nerven zeigte. Patrick Fölser, der am Kreis eine kämpferische Partie spielte, vergab eine große Chance aufs 21:21, diese Möglichkeit zum Ausgleich verwandelte sich alsdann in eine Unmöglichkeit.

Die eine oder andere Unachtsamkeit in der Deckung, der eine oder andere nicht unhaltbare Ball, den Goalie Nikola Marinovic passieren ließ, die eine oder andere vergebene Chance. Und die Geschichte mit den Siebenmetern. Robert Weber trat für Wilczynski an, zweimal traf er, in der entscheidenden Phase aber traf er zweimal nicht. Blieben zwei Tore aus fünf Strafwürfen. Und Dänemark zog davon, nicht unwiderstehlich, aber doch.

Nach dem Europameister wartet der Olympia-Zweite

Österreichs Ziel bleibt der dritte Gruppenplatz, der Aufstieg in die Hauptrunde. "Das war immerhin der Europameister", sagte Szilagyi noch, als Ötzi verklungen war. Und Teamchef Dagur Sigurdsson sprach von einem "schwierigen Moment". Nun werde sich "in den Köpfen entscheiden", wie Österreich am Donnerstag in die zweite Partie starte. Die Gegner aus Island sind Landsleute Sigurdssons. Und immerhin Olympia-Zweiter. (Fritz Neumann, DER STANDARD, Printausgabe, Mittwoch, 20. Jänner 2010)

ERGEBNISSE Gruppe B, in Linz:

Dänemark - Österreich 33:29
(17:15). Linz, SR Lazaar/Reveret (FRA), Tore: Mogensen 7, Hansen 5, Christiansen 4, M. Knudsen 4, Söndergaard Sarup 4, Eggert Jensen 3, Svan Hansen 2, Lindberg 1, Laen 1, H. Knudsen 1, Nielsen 1 bzw. Ziura 7, Weber 6, Fölser 5, Szilagyi 4, Schlinger 4, Hojc 2, Abadir 1

Island - Serbien 29:29 (15:11). Linz, SR Methe/Methe (GER), Tore: Sigurdsson 9, Atlason 7, Stefansson 4, Gunnarsson 4, Ingimundarson 2, Petersson 2, Gudjonsson 1 bzw. Ilic 7, Stankovic 6, Toskic 4, Vuckovic 4, Sesum 3, Stojanovic 2, Kojic 1, Markovic 1, Nenadic 1