Kano/Abuja - Wegen gewalttätiger Auseinandersetzungen zwischen Christen und Muslimen im nigerianischen Bundesstaat Plateau hat Vizepräsident Goodluck Jonathan Einheiten des nigerianischen Militärs in das Krisengebiet geschickt, um die Lage zu beruhigen. Bei den Unruhen sind mittlerweile fast 200 Menschen getötet worden. Weitere 800 Menschen wurden bei den Unruhen in der Stadt Jos im Zentrum des Landes verletzt, wie Religionsvertreter am Dienstag mitteilten.

Das Militär bemühe sich zusammen mit der Polizei um eine Normalisierung, sagte der nationale Sicherheitsberater Sarki Mukthar. Johnson habe zudem die Führung der Sicherheitskräfte angewiesen, sich unverzüglich ein Bild von der Lage in Jos zu machen.

Die Behörden hatten am Montag über den Bezirk Nassarawa Gwom eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Offizielle Angaben zur Zahl der Getöteten und Verletzten gab es nicht, auch das Rote Kreuz wollte keine Zahlen nennen. Es gebe nach den Unruhen 3.000 Vertriebene, erklärte das Rote Kreuz.

Jos liegt an der Nahstelle zwischen dem mehrheitlich muslimischen Norden und dem christlich geprägten Süden Nigerias. In den vergangen Jahren kam es immer wieder zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern beider Religionen. Im November 2008 starben in Jos Hunderte Menschen, als nach lokalen Wahlen Kämpfe ausbrachen. (APA/AFP)