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New York - Der US-Computerkonzern IBM schreitet mit großen Schritten aus der Krise und stärkt damit die Hoffnungen auf einen Aufwärtstrend in der Technologiebranche. Dank Kostensenkungen und der Konzentration auf das profitable Servicegeschäft stieg der Gewinn im vierten Quartal um neun Prozent auf knapp fünf Mrd. Dollar (3,54 Mrd. Euro), wie der weltgrößte IT-Dienstleister am Dienstag nach US-Börsenschluss mitteilte. IBM erhöhte die Gewinnprognose für das laufende Jahr.

"IBM ist einfach eine Maschine. Während des gesamten Abschwungs haben sie stabile Resultate angeboten und das hat sich nicht geändert", sagte Analyst Andy Miedler von Edward Jones. Für Branchenkenner Bob Djurdjevic ist das Ergebnis richtungsweisend für die gesamte Informationstechnologie. Der auch Big Blue genannte Konzern leite die Industrie aus der Rezession. Der Konkurrent von Cisco, Hewlett-Packard und des deutschen SAP-Konzerns zeige, dass es möglich sei, Jahr um Jahr die Erwartungen zu erfüllen. Dadurch stelle IBM das Vertrauen und die Zuversicht der Anleger wieder her.

Rentabilität verbessert

Das Unternehmen aus Armonk im Bundesstaat New York hat zuletzt sein traditionelles Hardware-Geschäft verkauft und sich auf Software und Dienstleistungen konzentriert. IBM übernimmt für Unternehmen den Aufbau und die Pflege von Netzwerken, automatisiert Prozesse und betreut Kunden. Langfristige Verträge verbesserten die Rentabilität des Konzerns. IBM wurde deshalb auch kein Opfer des jüngsten Sparzwangs vieler Unternehmenskunden. Allein im Schlussquartal steigerte der Konzern seine Vertragssumme um neun Prozent. Analysten bewerteten dies als gutes Zeichen für eine nachhaltige Erholung.

Im vierten Quartal stieg der Überschuss im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent auf 4,8 Mrd. Dollar. Das ist ein Gewinn je Aktie von 3,59 Dollar. Analysten hatten lediglich mit 3,47 Dollar gerechnet. Sie zeigten sich auch von der Quartalsgewinnspanne von 48,3 Prozent positiv überrascht.

Der Umsatz erhöhte sich zum Jahresende um ein Prozent auf 27,2 Mrd. Dollar und lag damit ebenfalls über den Erwartungen. Für das laufende Jahr prognostiziert IBM ein Ergebnis von mindestens elf Dollar je Aktie. Zuvor hatte das Unternehmen zehn bis elf Dollar je Anteilsschein in Aussicht gestellt.

Nachbörslich fiel die IBM-Aktie um zwei Prozent. Die Papiere hatten allerdings in den vergangenen zwölf Monaten fast 60 Prozent zugelegt.

Den positiven Eindruck von den Perspektiven der Branche vervollständigte am Mittwoch der niederländische Chipausrüster ASML. Wie zuvor der weltgrößte Halbleiter-Produzent Intel wies ASML volle Auftragsbücher aus. Das Unternehmen verzeichnete einen Gewinn von 50 Mio. Euro im vierten Quartal. Alles in allem schaue es für dieses Jahr gut aus, sagte ASML-Finanzchef Peter Wennink. 2010 sei das Jahr einer "sehr deutlichen Erholung". Die ASML-Aktie stieg in Amsterdam um 4,1 Prozent. (APA/Reuters)