Wien - Die Wiener Börse hat die Sitzung am Mittwoch bei durchschnittlichem Volumen mit tieferen Notierungen beendet. Der ATX fiel 51,3 Punkte oder 1,90 Prozent auf 2.647,81 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 40 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.688 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr MEZ: Dow Jones/New York -1,73 Prozent, DAX/Frankfurt -2,09 Prozent, FTSE/London -1,75 Prozent und CAC-40/Paris -2,00 Prozent.

Erneut entschied die Wall Street-Eröffnung die Marschrichtung an Europas Leitbörsen und auch in Wien. Am Vortag hatten freundliche New Yorker Aktienbörsen für eine Erholung gesorgt, am Berichtstag drückte der schwache Dow Jones allerorts die Indizes tief ins Minus. Zuvor hatten bereits schwache Zahlen von Morgan Stanley, die schwelenden Schuldenprobleme Griechenlands und eine mögliche Verknappung der Kreditvergabe in China die Stimmung getrübt.

Von den Morgan Stanley-Zahlen wurden vor allem die Bankenwerte belastet. Raiffeisen International schlossen tiefrot mit einem Kursverlust von 5,09 Prozent auf 40,24 Euro. Auch Erste Group mussten deutlich Federn lassen mit einem Minus von 3,09 Prozent auf 29,80 Euro. Daran konnte auch die Ankündigung nichts ändern, dass Erste-Group-Chef Andreas Treichl mit seinem Institut in Ungarn zur zweitgrößten Retailbank des Landes aufsteigen will und Ausschau nach weiteren Übernahmekandidaten hält.

Unter den ATX-5-Werten konnten nur Telekom Austria ein Plus verbuchen mit einem Kursgewinn von 0,80 Prozent auf 10,13 Euro. Dank der Produktbündel aus Festnetz, Mobilfunk und Internet ist es dem Telekombetreiber gelungen, den rasanten Rückgang bei Festnetzanschlüssen zu stoppen und über das Gesamtjahr die Anzahl der Anschlüsse nahezu stabil zu halten. OMV hielten sich angesichts des schwächeren Ölpreises relativ stabil mit einem Abschlag von 0,66 Prozent auf 31,61 Euro.

Conwert brechen ein

Das Schlusslicht am Kurszettel markierten conwert, die um 8,02 Prozent auf 8,72 Euro fielen. Das Unternehmen begibt eine Wandelschuldverschreibung über 131 Mio. Euro. Dazu kommt eine Mehrzuteilungsoption von bis zu 19 Mio. Euro. Das Angebot geht an ausgewählte institutionelle Investoren.

Ein Analystenkommentar wurde zu den Aktien von Schoeller-Bleckmann bekannt. Die Papiere schlossen um 1,39 Prozent tiefer bei 35,35 Euro. Merrill Lynch hebt das Kursziel für die Aktien des Ölfeldausrüsters von 28 auf 32 Euro an, belässt die Anlageempfehlung jedoch auf "Underperform".

Immoeast fielen um 3,04 Prozent auf 3,83 Euro. Nach einem eineinhalbjährigen zähen Verhandlungsmarathon haben die Immoeast und die Constantia BV eine Vereinbarung über jene ursprünglich 512 Mio. Euro geschlossen, die 2007 von den Immoeast-Konten verschwunden waren. Die Constantia BV muss laut Vergleich 350 Mio. Euro zahlen, davon 217 Mio. Euro in bar.

Constantia Packaging schlossen unverändert bei 38,0 Euro. Der geplante Kauf des Verpackungsherstellers durch den US-Investor OEP hat von der österreichischen Übernahmekommission grünes Licht erhalten. Damit erfolgt auch der Startschuss für das Angebot an die Streubesitzaktionäre: Geboten werden 38,67 Euro je Aktie. (APA)

Die zehn größten Kursgewinner


1. AVW INVEST AG +7,37 Prozent
2. DO&CO RESTAURANTS&CATERING AG +5,18 Prozent
3. BRAIN FORCE HOLDING AG +3,33 Prozent
4. TEAK HOLZ INT. AG +2,87 Prozent
5. WARIMPEX FINANZ- UND BET. AG +1,40 Prozent
6. AUSTRIAN AIRLINES AG +1,06 Prozent
7. TELEKOM AUSTRIA AG +0,80 Prozent
8. ROBECO N.V. +0,49 Prozent
9. OBERBANK AG ST +0,47 Prozent
10. KAPSCH TRAFFICCOM AG +0,39 Prozent

Die zehn größten Kursverlierer


1. CONWERT IMMOBILIEN INVEST SE -8,02 Prozent
2. RAIFFEISEN INT. BANK-HLDG AG -5,09 Prozent
3. WIENERBERGER AG -4,67 Prozent
4. ANDRITZ AG -3,39 Prozent
5. CA IMMOBILIEN ANLAGEN AG -3,11 Prozent
6. ERSTE GROUP BANK AG -3,09 Prozent
7. IMMOEAST AG -3,04 Prozent
8. IMMOFINANZ AG -2,68 Prozent
9. ZUMTOBEL AG -2,34 Prozent
10. VOESTALPINE AG -2,29 Prozent