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Eine etwa 60 bis 70-jährige Frau wurde eine Woche nach dem Beben bei vollem Bewusstsein geborgen

Foto: AP/ Paul Jeffrey

Port-au-Prince -Eine Woche nach dem Jahrhunderterdbeben in Haiti haben Rettungskräfte wie durch ein Wunder weitere Überlebende geborgen. Eine 69 Jahre alte Frau wurde am Dienstag in den Trümmern der einstigen Residenz des Erzbischofs in der Hauptstadt Port-au-Prince gefunden. Drei weitere Frauen konnten aus der eingestürzten Universität und einem Geschäft gerettet werden. Die Versorgung der Erdbebenopfer kam wegen logistischer Probleme weiter nur langsam voran.

Die gerettete 69-Jährige ist nach Aussage der Ärzte dehydriert, hat eine ausgerenkte Hüfte und ein gebrochenes Bein. "Ich bin okay, sozusagen", rief Ena Zizi, als sie von mexikanischen Rettungskräften auf einer Trage weggebracht wurde. Dann stimmte die tiefgläubige Katholikin Lobgesänge an.

Sprechkontakt zu Verschütteten

Unter den Trümmern in der Nähe der Frau seien aber noch mehr Überlebende entdeckt worden. Die Rettungskräfte könnten sogar mit ihnen sprechen. Die Bergung geht weiter. An ein Wunder grenzt die Tatsache, dass die verschütteten Menschen eine Woche lang ohne Wasser überleben konnten. In Haiti herrschen zur Zeit hohe Temperaturen.

Kleinkinder haben oft bessere Überlebenschancen

Helfer haben auch ein Kleinkind lebend aus den Trümmern geboren. Die kleine Elisabeth sei in einem Hohlraum unter einem eingestürzten Haus in Jacmel im Süden des Landes entdeckt worden, berichtete ein Korrespondent des französischen Radiosenders France Inter.Drei französische Rettungstrupps brauchten fünf Stunden, um zu dem Mädchen vorzudringen. Es habe keinerlei äußere Verletzungen gehabt und sei wohlauf. Ein Helfer verwies in dem Bericht darauf, dass Kleinkinder oft größere Überlebenschancen hätten, weil sich ihr Stoffwechsel in Stresssituationen verlangsame und sie so länger ohne Nahrung und Wasser auskommen könnten.(APA)