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Die Proteste gegen die Herrschenden sollen sie wiederholen. Studenten planen Aufstand im März.

Foto: APA/Neubauer

Wien - Die Studentenprotestbewegung, die wochenlang Hörsäle an mehreren Universitäten besetzt hatte, plant für März ein Comeback: Anlässlich der Jubiläumskonferenz zum Abschluss des Bologna-Prozesses in Wien sind Streikaktionen, Blockaden und ein Gegengipfel angedacht. "Wir wollen den Herrschenden die Bologna-Feier versauen. Auf welche Art ist aber noch unklar", so einer der rund 50 mit den Planungsarbeiten beschäftigten Studenten am Dienstagabend bei einem "Streiktreffen" am Uni-Campus im Alten AKH (Wien-Alsergrund).

Derzeit werde noch diskutiert, auf welchen Aktionen der Schwerpunkt liegen soll. "Eine Demo wird es aber auf jeden Fall geben", zeigte sich einer der Mitorganisatoren trotz der nur noch kleinen Zahl aktiv an den Protesten Beteiligter optimistisch. Bei Institutsversammlungen am Montagabend zur Vorbereitung des "Streiktreffens" hätten immerhin etwa 250 Personen teilgenommen. Und von seinen Kommilitonen an der Uni Wien und der Technischen Uni (TU) Wien bekomme er ebenfalls sehr positive Reaktionen auf sein Engagement.

Dass die "Bewegung" derzeit nur wenige Mitstreiter findet, führt der Mitorganisator u.a. auf die Prüfungszeit zurück. Er selbst habe das Glück, dass seine Eltern seine Entscheidung unterstützen, zugunsten der Proteste ein "Freisemester" einzulegen. Andere Studenten müssten aber ausreichend Semesterstunden nachweisen, um nicht ihr Stipendium oder Beihilfen zu verlieren. Für die Aktionen zur Bologna-Feier rechnet er allerdings wieder mit reger Beteiligung anderer Studenten. Immerhin seien die Missstände, die zu den Hörsaal-Besetzungen geführt hätten, "nach wie vor da. Wieso sollten die Leute also nicht demonstrieren?"

Die Jubiläumskonferenz zum zehnjährigen Bestehen des Bologna-Prozesses, die gleichzeitig den Abschluss der ersten Phase zur Schaffung eines europäischen Hochschulraumes markiert, wird gemeinsam von Österreich und Ungarn ausgerichtet. Am 11. März werden die Wissenschaftsminister aus den 46 am Bologna-Prozess beteiligten Staaten im Parlament in Budapest tagen, am 12. März in der Wiener Hofburg. Im Mittelpunkt der Tagung soll die Diskussion einer Studie zum Bologna-Prozess stehen. (APA)