Wien - Der bereits totgeglaubte Braunbär Moritz ist aus dem Salzkammergut in seine alte Heimat, das Ötschergebiet, zurück gewandert. "Wir vermuten, dass Moritz' Wanderung mit der Suche nach einem Weibchen zusammenhängt, zumal er zur Paarungszeit aufgebrochen ist", erklärte Georg Rauer vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde (FIWI) der Veterinär-medizinischen Universität Wien. Seit Dezember befindet sich der Bär im Gebiet zwischen Ötscher und Hochschwab in Winterruhe.

Der WWF sieht das Wiederauftauchen von Moritz als Fingerzeig an die Behörde, heuer endlich die notwendigen Schritte für eine Bestandsstützung einzuleiten. "Wir haben uns monatelang Sorgen um Moritz gemacht. Dass er jetzt da ist, soll als Signal für den längst überfälligen Rettungsplan der Bären in Österreich verstanden werden", unterstrich WWF-Bärenprojektleiter Christoph Walder.

Das Beispiel des Landes Kärnten, wo der Bär nie wirklich ausgestorben war und hohe Akzeptanz genießt, beweist laut WWF, dass ein Miteinander möglich ist. "Wenn der Bär bei uns ausstirbt, dann nicht, weil er keinen Lebensraum vorfindet, sondern wegen des Versagens von Politik und Behörden, die nichts für ihn tun", so Walder. (APA)