Foto: Werk
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Vom braven Musterschüler zum wilden Rabauken - geht es nach den Vorstellungen des japanischen Automobilherstellers Honda, dann hat der Hybridantrieb nun langsam einen Imagewandel notwendig. Umgaben sich Hybridfahrzeuge der ersten Phase mit der Aura des sauberen Wissenschafters und setzten ihre Andersartigkeit auch in ungewöhnlichen Karosserien um, bei deren Gestaltung ein kraftvoll dynamischer Auftritt zugunsten der Betonung der inneren bzw. unter der Karosserie liegenden Werte in den Hintergrund trat, so gilt es nun, breitere Zielgruppen anzusprechen. Das funktioniert nach Meinung Hondas auf zwei Wegen: Einerseits über den Preis, andererseits neue, attraktivere Fahrzeuge. Und nichts erfüllt den im letzteren Falle gestellten Anspruch wohl besser als die gelungene Kombination aus sauberem Hybridantrieb und sportlicher Karosserie.

Premiere feierte die erste CR-Z-Studie bereits im Herbst 2007 auf der Tokyo Motor Show. Natürlich war sie in ihrem Aussehen ein bisschen kompromissloser als jenes Fahrzeug, das nun bei der Detroit Auto Show als CR-Z-Serienversion sein Debüt gab. Dennoch: Die optischen Unterschiede ergeben sich rein aus jenen Details, die einer Großserienproduktion geschuldet sind. Unverändert übernommen wurde hingegen die sportliche Keilform mit der tief heruntergezogenen Motorhaube und der breiten Spur.

Passend zur Optik auch der Antrieb: Ein drehfreudiger 1,5 Liter-Vierzylinder-Benziner wurde mit einem 14 PS starken Elektromotor zum Hybridkonzept kombiniert und - dem sportlichen Anspruch gemäß und als technische Premiere in diesem Segment - an ein fahrerorientiertes Sechsgang-Schaltgetriebe gekoppelt. Die Gesamtleistung beträgt 124 PS, das maximale Drehmoment 174 Nm. Den Durchschnittsverbrauch beziffert der Hersteller mit 5,0 l/100 km (117 g/km CO2).

Das „3-Mode Drive System" ermöglicht es dem Fahrer, nach Lust und Laune eine der beiden grundlegenden Charakterzüge des CR-Z zu betonen. Durch die Abänderung von Gasannahme, Lenkung, Leerlaufabschaltung, Klimasteuerung und der Unterstützung durch das Hybridsystem, kann man zwischen maximalen Fahrspaß, einem wirtschaftlichen Fahrstil oder einem ausgewogenen Mix aus beiden wählen. Da die Zielgruppe für ein Sportcoupé wohl das Fahrvergnügen an erste Stelle stellt, wurde auch das Fahrwerk entsprechend ausgelegt. Es bestehen zwar viele Gemeinsamkeiten mit der Plattform des Insight, dennoch wurden einige Parameter (etwa der Radstand, der beim CR-Z mit 2.430 Millimeter um 115 Millimeter kürzer ist) und Komponenten (Stahlfederelemente beim Insight, leichtere und gleichzeitig steifere Alu-Federbeine beim CR-Z) in Hinblick auf eine größere Wendig- und Handlichkeit modifiziert.

Auch bei der Gestaltung des Interieurs erinnert die Serienversion, die für Europa übrigens in einer 2+2-Sitzer-Ausführung angeboten wird, an den CR-Z Concept von 2007. Das Cockpit ist auf den Fahrer orientiert, das Armaturenbrett in eine dunkel akzentuierte obere Ebene und eine hellere untere Ebene zweigeteilt, die in der Mittelkonsole und den Türverkleidungen fortgesetzt werden.

Die Europa-Version des sauberen Sportlers feiert Anfang März am Genfer Automobilsalon ihre Premiere. (saubereAutos.at)