Rom  - Italiens größtes und ältestes Roma-Behelfslager, in dem circa 650 Menschen leben, in Rom wird abgerissen. Am Dienstag wurden die ersten Baracken von Baggern zerstört. 50 Personen, vor allem Bosnier, Serben und Mazedonier, mussten die Behelfsunterkünfte verlassen und wurden in eine neue von der Gemeinde errichtete Siedlung gebracht. Andere Roma sollen in den nächsten Tagen folgen. 

"Die Schande löschen"

Die seit 40 Jahren bestehende Siedlung wird komplett abgerissen. "Unser Ziel ist, bis Ende dieses Jahres alle illegalen Roma-Siedlungen in Rom abzureißen. Alle Roma sollen eine Wohnung haben. Wir wollen ihnen eine konkrete Möglichkeit geben, eine Arbeit zu finden und sich zu integrieren. Wir wollen die Schande der Behelfssiedlungen ohne Wasser, Strom und voller Müll löschen", erklärte Bürgermeister Gianni Alemanno von Berlusconis Partei "Popolo delle Libertà".

Die Bewohner der neuen Siedlungen erhalten Identitätskarten, ohne die sie keinen Zutrittsberechtigung zur Siedlung haben. Roma ohne Aufenthaltsgenehmigung erhalten keinen Zugang. Eltern sind gezwungen, ihre Kinder in die Schule zu schicken. Wer die Regeln verletzt, kann das Fürsorgerecht für die Kinder verlieren und aus der Siedlung entfernt werden.

2008 wurde in ganz Italien eine umstrittene Zählung der Roma durchgeführt. Die meisten von ihnen leben in Rom. (APA)