Wien - Einer der besten heimischen Fußballer aller Zeiten verabschiedete sich am Samstag vor 30 Jahren viel zu früh aus dem Leben. Austria-Legende Ernst Ocwirk starb am 23. Jänner 1980 in Kleinpöchlarn (NÖ) nach langem Leiden an multipler Sklerose. "Ossi", wie seine Freunde und Fans den am 7. März 1926 in Wien geborenen "Mittelläufer" nannten, wurde nicht einmal 54 Jahre alt.

Ocwirk trug zwischen 1947 und 1956 insgesamt 62 Mal den ÖFB-Teamdress, erzielte in dieser Zeit ein halbes Dutzend Länderspiel-Treffer, leitete unzählige Tore ein und bildete mit Gerhard Hanappi und Karl Koller ein legendäres Mittelfeldtrio. Der gelernte Modelltischler gehörte 1954 dem bronzenen WM-Team in der Schweiz an und war zweimal Kapitän der FIFA-Weltauswahl. 1952 wählte ihn "France Football" zum besten Kicker der Welt.

Über den FC Stadlau und den Floridsdorfer AC kam Ocwirk 1947 zur Wiener Austria, wo er zur violetten Galionsfigur wurde. 1956 übersiedelte der geniale Passgeber zu Sampdoria Genua, wo er als "Il Dio" (Der Gott) verehrt wurde. Nach seiner Rückkehr zur Austria 1961/62 beendete Ocwirk als 36-Jähriger seine aktive Karriere und widmete sich in Italien, Deutschland und Österreich mit wechselhaften Erfolgen dem Trainerjob.

Letztlich standen auf seiner Visitenkarte viermal Meister und dreimal Cupsieger mit den Veilchen als Spieler und zweimal Meister und einmal Cupsieger mit den Favoritnern als Coach. (APA)