Stuttgart/Heidenheim - Der deutsche Anlagenbauer Voith stellt sich nach einem Gewinneinbruch auf ein weiteres schwieriges Jahr ein. Ein erneuter massiver Personalabbau sei aber nicht geplant, sagte Vorstandschef Hubert Lienhard am Mittwoch in Stuttgart. Ein leichter Stellenaufbau sei sogar möglich. Das Management gehe aber von einer länger anhaltenden Wirtschaftskrise aus. "Das laufende Geschäftsjahr wird ein weiteres Rezessionsjahr sein." Als Ziele für das Geschäftsjahr 2009/10 nannte Lienhard einen Umsatz und Auftragseingang auf Vorjahresniveau.
Im Geschäftsjahr 2008/09 (30. September) musste Voith wegen hoher Kosten für den Stellenabbau einen Gewinneinbruch verbuchen. Der Jahresüberschuss halbierte sich von 144 Mio. im Vorjahr auf 77 Mio. Euro. Die Aufwendungen für Stellenstreichungen schlugen nach Angaben von Finanzvorstand Hermann Jung mit 97 Mio. Euro im Ergebnis zu Buche. Voith hatte die Mitarbeiterzahl um rund 3.600 auf etwa 39.300 reduziert.
Aufgrund der Auswirkungen der weltweiten Wirtschaftskrise und der konjunkturellen Probleme in der Papierindustrie fiel der Auftragseingang im vergangenen Geschäftsjahr von 6,1 Mrd. auf 4,9 Mrd. Euro. Nach Angaben des Heidenheimer Unternehmens erfolgt ein Drittel der gesamten Papierproduktion weltweit auf Voith-Papiermaschinen.
Der Konzernumsatz legte den Angaben zufolge leicht von 4,9 Mrd. auf knapp 5,1 Mrd. Euro zu. Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2009/10 lagen die Erlöse nach Angaben des Managements mit 1,0 Mrd. unter dem Vorjahreswert von 1,1 Mrd. Euro. Auch beim Auftragseingang startete Voith mit 1,3 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,4 Mrd.) leicht schwächer als im Geschäftsjahr 2008/09. (APA)