München -  Weil beim Laptop eines Passagiers die Sicherheitskontrollen positiv auf Sprengstoff anschlugen, wurde der ein Terminal am Münchner Airport am Mittwoch für gute drei Stunden gesperrt. Gegen Mittwochabend gab die Bundespolizei dann Entwarnung: Es war vermutlich ein Fehlalarm. "Rein prophylaktisch" seien so harte Maßnahmen ergriffen worden. Bis zum frühen Abend waren etwa 100 Maschinen von Verspätungen oder Annullierungen betroffen, so ein Sprecher des Flughafens.

Möglicherweise Geschäftsmann der Flieger erreichen wollte

Zu dem Zwischenfall war es gegen 15.30 Uhr gekommen. Vermutlich habe es sich bei dem Passagier mit dem Laptop um einen Geschäftsmann gehandelt, der wohl auf den letzten Drücker sein Flugzeug erreichen wollte, erklärte der Sprecher der Bundespolizei am Münchner Flughafen, Albert Poerschke. Der Passaghier habe nach dem Anschlagen der Sicherheitskontrolle wahrscheinlich nicht mitbekommen, dass er zum Bleiben und einer näheren Kontrolle aufgefordert wurde.

Passagier noch nicht identifiziert

Der bisher nicht identifizierte Mann habe sich zwar eilig von den Kontrollen entfernt. Er sei aber keineswegs wie ein Flüchtender unterwegs gewesen, sondern habe wohl schlicht sein Flugzeug erreichen wollen, erklärte der Sprecher der Bundespolizei. Entgegen erster Angaben nahm er den Computer mit, so dass dieser auch nicht weiter kontrolliert werden konnte.

Videoaufnahmen vom Mann

Es gebe auch Videoaufnahmen von dem Mann, die nun ausgewertet werden sollten. Von der Beschreibung der Sicherheitskräfte her habe es sich aber um einen typischen Geschäftsmann gehandelt. Nach Angaben der Bundespolizei reagiert das Gerät bei den Sicherheitskontrollen durchaus auch auf andere Stoffe wie etwa Parfüms.

Sicherheitsmaßnahmen

"Obwohl die Fakten nicht allzu hart sind, hat man sich entschieden, die Maßnahmen so hart zu treffen," begründete Poerschke die Sperrung. "Es ging darum auszuschließen, dass andere gefährdet werden."

Flugbeeinträchtigungen für Passagiere

Die Sperrung des geräumten Bereichs des Terminal 2 dauerte bis 18.42 Uhr. Der Zwischenfall bedeutete für etliche Fluggäste erhebliche Beeinträchtigungen. Zwanzig Flugzeuge seien ohne die im Flughafengebäude wartenden Passagiere aufgebrochen, da die Maschinen wieder in Umlauf gebracht werden mussten. (APA)