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"Merci Jesus" und "God loves you" steht über den Windschutzscheiben der bunt und fantasievoll lackierten Busse, was nach der Katastrophe fast makaber klingt. Tap-Tap heißen sie, es sind private Sammeltaxis. Eine Woche nach dem verheerenden Erdbeben sind sie die wichtigsten Fortbewegungsmittel in der Hauptstadt Port-au-Prince und den Umlandgemeinden.

 

 

Foto: AP/PATRICK FARRELL

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Und die Hoffnung der Haitianer auf eine Flucht aus dem zerstörten Gebiet. Dicht gedrängt stehen sie auf dem kleinen Platz, dem Busbahnhof, nicht weit vom zusammengesackten Präsidentenpalast, dem zu Schutt zerfallenen Justizpalast und dem Universitätskrankenhaus.

Foto: REUTERS/Eliana Aponte

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Noch dichter drängen sich die Menschen auf und in den Bussen. Nur zentimeterweise können die Tap-Taps innerhalb der Menschenmassen auf den Straßen vorwärts kommen.

Foto: AP/Patrick Farrell

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Der Verwesungsgestank in der Stadt hat sich großteils verzogen, abgelöst von Abgasen und dem Gestank der Exkremente. Die sanitäre Situation ist derzeit ein großes Problem.

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Mit den Tap-Taps wollen manche Menschen zu ihren Verwandten aufs Land, andere versuchen, es zur Grenze zur Dominikanische Republik zu schaffen. Eine Hoffnung, die vergebens ist.

Foto: AP/PATRICK FARRELL

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Nur eine gute Autostunde Richtung Osten liegt Jimaní, die Grenzstadt. Die tatsächliche Fahrzeit derzeit ist viel länger. Der Grund sind die großen Staus in den Nachmittagsstunden.

Foto: APA

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In drei oder vier Reihen stehen die Autos und Tap-Taps auf einer zweispurigen Straße. Vereinzelt versuchen UN-Militärpolizisten etwas gegen den Verkehrskollaps zu tun. Mehr als hilflos zu winken und einzelne Autos mit Handzeichen zu stoppen, gelingt ihnen nicht.

Foto: APA

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Der Hauptgrund für die Staus sind die offenen Tankstellen. Der Treibstoff wird knapp in Haiti, die funktionierenden Zapfsäulen sind daher umkämpft. Meter um Meter stehen die Autos und verstopfen die Straße. Doch hat man sie passiert, wird der Verkehr weniger und weniger.

Foto: REUTERS/Marco Dormino/

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Journalisten können von ihren Fahrern, die 200 US-Dollar für die Fahrt berechnen, durch die flache Landschaft mit vereinzelten kleinen Ansiedlungen gebracht werden. Auffallend an diesem Abend ist, dass keine Hilfstransporte entgegenkommen, wohl, weil die Sonne langsam untergeht.

Foto: APA/BENJAMIN J. MYERS

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Um 7.30 Uhr schließt die Grenze. Im wörtlichen Sinne. Ein großes Gittertor wird von den dominikanischen Soldaten langsam zugezogen, dann ist das Land wieder zu.

Foto: REUTERS/Carlos Barria

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 Sollte es doch ein Haitianer mit dem Auto über die Grenze schaffen, müsste er über genaue Ortskenntnisse verfügen, um beispielsweise nach Azua de Compostela oder Santo Domingo zu gelangen.

 

Foto: REUTERS/Wolfgang Rattay

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Denn alle paar Kilometer haben Militär und Polizei Checkpoints errichtet, an denen die Pässe kontrolliert werden.

Foto: REUTERS/Daniel Aguilar

Eigentlich ist es ein Wunder, dass die Haitianer, eingesperrt im zerstörten Land, noch relativ ruhig sind.

 

 

Foto: RAP/Jae C. Hong

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In der Nacht sind zwar erste Schüsse zu hören, und Gerüchte über Mob-Attacken auf Ausländer machen die Runde. Doch die meisten scheinen geduldig ihr Schicksal zu erdulden. Allerdings herrscht Ärger und Verbitterung über die eigene Regierung - etwa bei Davide, der als Dolmetscher und Führer für Ausländer arbeitet.

"Ich habe den Präsidenten genau einmal im Radio gehört. Das war zwei oder drei Tage nach dem Beben. Und das Einzige, was er gesagt hat, war, dass er betroffen ist über das, was passiert ist, und dass er dem Ausland für die Hilfsbereitschaft dankt. Seit damals - nichts mehr."

 

Foto: AP/Julie Jacobson

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Auch Wilfried Jean Priveau erwartet von der Regierung keine Hilfe. Der 49-Jährige arbeitete als Wächter im "Cardinal Leger"-Spital in Léogâne, dem Epizentrum des Bebens.

Foto: REUTERS/Sophia Paris

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Für Mittwochfrüh war in der Stadt erstmals ein größerer Hilfstransport von Care erwartet worden.

Foto: APA/Orlando BarrÌa

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Eigentlich ist Priveaus Job jetzt überflüssig, denn das Krankenhaus ist zerstört, die Ärzte sind weg.
Dennoch kommt er jeden Tag hierher. Obwohl er selbst seinen Sohn und seine Schwiegermutter verloren hat. Den Menschen, die kommen, um Hilfe für ihre Verletzten Angehörigen zu suchen, kann er nicht helfen - nur den Rat geben, weiterzusuchen. (Michael Möseneder aus Jima, DER STANDARD Printausgabe 21.1.2010)

Foto: APA/Orlando BarrÌa